LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Herbstzauber
    30 September, 2025||
27 Oktober, 2025| Felo|

Im Schlendergang spazierte Felo mit ihrer Elfe Lolo durch die Straßen Helviks. Sie hatten für heute alles erledigt, was sie zu erledigen hatten und waren auf dem Weg nach Hause. Nun, so war der Plan, immerhin war bereits die Geisterstunde verstrichen und morgen würde wieder ein ebenso langer Tag werden. 

Doch dann erklang ein verräterisches Flattern, wie sie es bereits die letzten Tage öfter gehört hatten. Felo und Lolo sahen sich wissend in die Augen und machten sich beide direkt daran, nach dem kleinen Flattertier ausschau zu halten, welches seinen Heimweg noch nicht gefunden hatte. Egal wie müde sie waren – ihre Helfernaturen veranlassten die beiden Rosahaarigen, auch diese Fledermaus zu suchen und sicher nachhause zu geleiten.

Lolo war die Erste, die etwas entdeckte, weshalb sie an Felos Haarsträhne zupfte und in Richtung der Eishalle deutete. 

„Die Eishalle hat geschlossen, Lolo. Es war die Nacht von Sonntag auf Montag – und die Halle hatte normalerweise Sonntags geschlossen. Folglich konnte es niemandem über den Tag aufgefallen sein, dass sich dorthin eine Fledermaus verirrt hat! Oh nein!

Felo beeilte sich die Straße hinunter, bis sie vor dem Tor stehen blieb, welches tatsächlich geschlossen war. Im Inneren jedoch sah sie einen dunklen Umriss aufgeregt hin und her flattern.

Felo sah sich um, musste sich aber eingestehen, dass sie nichts gegen die räumliche Trennung unternehmen konnte. Sie konnte ja nicht einfach in die Halle einbrechen! Die junge Hexe hob eine Hand ans Kinn und schien zu grübeln, als ihr plötzlich jemand auf die Schulter tippte.

Erschrocken zuckte die Rosahaarige zusammen und auch Lolo stieß ein spitzes Fiepen aus, bevor sie sich ruckartig umdrehten. Vor ihnen stand die Besitzerin der Eislaufhalle, welche entschuldigend lächelte und die Hand angehoben hatte, mit der sie Felo zuvor auf die Schulter getippt hatte.

„Entschuldigt. Ihr wart so in Gedanken, dass ihr mich nicht gehört habt, also musste ich anders auf mich aufmerksam machen. Was führt euch so spät noch hier her? Die Halle hat geschlossen.“

Felo blinzelte, bevor sich ihr erschrockenes Gesicht in ein fröhliches Strahlen umschwang.

„Oh, hallo! Wir haben das flattern einer Fledermaus gehört und überlegt, wie wir sie herausholen können… nun ohne einzubrechen, versteht sich.“

Die Besitzerin lachte auf „Da habt ihr aber Glück. Ich habe meine Brieftasche liegen lassen als ich heute für die Reinigung der Fußböden hier war und wollte sie gerade noch holen. Kommt ruhig mit rein, nur bitte versucht nicht zu lange zu brauchen.“

Eifrig nickten Felo und Lolo, bevor sie der Besitzerin in die Halle hinein folgten. Das Flattern war drin noch lauter zu hören – lag wohl daran, dass die menschenleere Halle das Geräusch so gut widerhallte.

Felo blickte sich um und entdeckte das Flattertier in der Nähe, weiterhin aufgeregt hin und her fliegend. Entsprechend zückte sie ihren Zauberstab und sprach ihren persönlichen Zauber. Wie oft hatte sie diese Methode schon auf Fledermäuse angewandt? Das zweite Mal? Jedenfalls schoß aus der Spitze ihres Stabes ein süßlich riechender Faden, der sich in der Luft zu einem Netz ausbildete und tatsächlich die Fledermaus erwischte. Das Netz umschloss das Tierchen sanft und zog sich langsam in den Stab zurück, bis es so nah war, dass Felo die Fledermaus sanft greifen und behutsam den Kopf streicheln konnte, um sie zu beruhigen. Es dauerte ein Paar Minuten, dann hatte sich die Fledermaus so beruhigt, dass Felo den Zauber auflösen konnte. Lolo war neben der Fledermaus auf Felos zweiter Hand gelandet und tätschelte behutsam deren Kopf, während sich Felo zu der Besitzerin umwandte, welche in der Zwischenzeit ihre Brieftasche geholt hatte. 

„Dankeschön. Haben Sie noch eine schöne Nacht.“

Lächelte die Schülerin, während sie mit der Besitzerin die Halle verließ und sich dann mit Lolo und der Fledermaus auf den Weg zur Akademie machte – im die Fledermaus im Turm abzuliefern und anschließend wohlverdient in ihr eigenes Bett zu fallen.