Ich setze mich an den Tisch mit der Kristallkugel und bereite alles so vor, wie es Professorin Celestine uns gezeigt hat. Ich fühle mich gut vorbereitet, aber weiß nicht was mich erwartet.
Als ich mich konzentriere und versuche etwas zu erkennen, sehe ich zu Beginn erstmal nur weißen Rauch. Kurz fange ich an zu zweifeln, ob ich etwas falsch gemacht habe, aber dann fällt mir wieder ein, was die Professorin zu uns gesagt hatte: „Manchmal dauert es etwas bis etwas erscheint. Entspannt euch, so gut es geht und forciert es nicht. Wenn es etwas für euch zu sehen gibt, dann wird es auch kommen. Und denkt daran, dass manche Dinge nicht direkt vor eurem Auge erscheinen, manche Botschaften erscheinen eher vor eurem inneren Auge. Vertraut eurer Intuition!“
Entspannen und auf meine Intuition vertrauen – alles klar. Ich atme noch einmal tief ein und aus und halte meinen Fokus auf die Kristallkugel. Es dauert etwa eine Minute, bis ich die ersten Bilder sehe. Wobei es nicht nur ein „Sehen“ ist, sondern auch irgendwie ein „Fühlen“. Etwas, das ganz schwer zu erklären ist.
Ich sehe Schmetterlinge und Motten, Blumenranken wachsen am Rande meines Sichtfeldes entlang und in meinem Kopf wiederholt sich die Frage „Wie werde ich ein Magical Girl?“ wieder und wieder. Schon seit ich ein Kind war, wollte ich immer eine dieser zauberhaften Superheldinnen werden. Ich habe sie immer bewundert – stark und sanft zugleich, magische Kräfte, mit denen man Menschen und Tieren helfen kann und die Welt zu einem besseren Ort macht. Natürlich sehen Superheldinnen in unserer Welt anders aus, aber ich habe nie meinen Respekt vor den Magical Girls verloren. Und jetzt taucht diese Frage plötzlich wieder in meinem Kopf auf. Nun verändert sich das Bild: der weiße Rauch, der im Hintergrund noch da war, löst sich auf und ein Licht erfüllt mein Blickfeld, welches in allen Regenbogenfarben schillert.
Ich blinzle kurz, um nicht geblendet zu werden und als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich Bilder von meinen Freunden, Bilder von der Natur, Bilder von Tieren und Menschen, die sich gegenseitig helfen, anstatt sich zu bekriegen. Ich sehe Dunkelheit, die vertrieben wird – nicht durch große Taten, sondern durch kleine, alltägliche Dinge.
Und dann sehe ich eine Gruppe von jungen Hexen – einige meiner Schulfreundinnen sind auch Teil davon – und es sieht so aus, als hätten wir es uns gemeinsam zum Ziel gemacht, den Menschen im Königreich Astraea zu helfen und damit die Welt ein bisschen schöner zu machen. Es sieht so aus, als wären wir als Team auf dem richtigen Weg.
















