LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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    9 März, 2025||
27 Februar, 2025| Bini, Miyu|

Als die nächste Stunde des Musikunterrichtes anstand machte sich Miyu auf den Weg in den Schulgarten. Der Unterricht sollte nämlich dort stattfinden. Zum Glück herrschte heute ein tolles Wetter. Es war keine Wolke am Himmel und auch die Temperaturen waren nicht so eisig wie die letzten Tage. Daher freute sich auch Miyu schon im Garten ihre Magie trainieren zu können.

Angekommen blickte sie nervös um sich, ob sie ein paar bekannte Gesichter im Unterricht erkannte. Sie konnte leider niemand bekannten erkennen. Da es allerdings noch recht früh war und der Unterricht erst in 20 Minuten anfing dachte sich Miyu: Es wird bestimmt noch jemand kommen den ich kenne. Nach einiger Zeit kam dann Bini, die auf Ihrem Rücken Ihre Gitarrentasche trug, in den Schulgarten und Miyu freute sich direkt, da beide befreundet waren und so hoffte sie, dass sie als Gruppe zusammenarbeiten konnten. Professorin Rosella hatte ja bereits in der Stunde davor erklärt, dass die Aufgabe auch als Gruppenarbeit bearbeitet werden konnte und aufgrund von Platzgründen der Schulgarten als Übungsort vorgesehen wurde.

Nachdem alle im Schulgarten angekommen waren begann Professorin Rosella alle zusammen zu rufen. Sie erklärte dann, was die Schülerinnen in diesem Unterricht üben sollten. Man solle sich mit intensivem Magietraining auseinandersetzen. Die Art der Zauber sei dabei egal. Man könne Verteidigungssprüche, Kurzstrecken-Teleportationen oder auch Magieeffekte üben. Dabei solle man noch seine Stärke mit einbringen.

Nach der Erklärung ging die Übung direkt los. Daher lief Miyu zielstrebig auf Bini zu, da sie gerne mit ihr zusammenarbeiten würde. Bei ihr angekommen fragte sie: „Hast du denn schon einen Gruppenpartner?“

Sie schaute etwas überrascht, dass Miyu so schnell zu ihr kam, begann aber kurz danach bereits zu lächeln und sagte freudig: „Nein, tatsächlich noch nicht. Und ich glaube bisher kenne ich dich auch als einzige hier.“ Bini blickte sich noch einmal neugierig in der Runde um, schaute erneut zu der Anderen und nickte zur Bestätigung.

„Gut, gut“, begann Bini erneut zu sprechen, „hast du einen bestimmten Wunsch, was du heute üben möchtest? Ich bin noch relativ unentschlossen.“ Die violett haarige Hexe schaute neugierig zu der Brünetten.

„Hmmm“, Miyu legte ihren Finger an ihr Kinn und schaute nachdenklich in den Himmel, „was hältst du von Kurzstrecken-Teleportationen? Platz haben wir hier im Schulgarten definitiv und hilfreich ist so ein Zauber bestimmt.“

„Gute Idee!“, gab Bini zurück, „das können wir gerne machen. Du bist doch auch spezialisiert auf Melodiemagie oder?“ Während sie sprach, nahm sie Ihre Gitarrentasche vom Rücken und begann die Westerngitarre daraus auszupacken. „Ich habe gerade erst meine Spezialisierung gewählt und hoffe, dass mein Instrument und eventuell auch meine Stimme dich gut unterstützen können. Wie wollen wir es denn am Besten angehen?“ Bini schaute die andere Hexe neugierig an.

„Ja, ich bin auch auf Melodiemagie spezialisiert. Bisher habe ich immer meine genutzt um zu zaubern, aber ich habe auch eine Geige dabei.“ Dabei verwies Miyu auf die kleine Tasche, welche sie mit sich trug. „Da du bereits dein Instrument ausgepackt hast würde ich sagen, dass ich mit der Übung anfange. Ich stelle es mir nämlich schwer vor, ein Instrument zu spielen und mich gleichzeitig zu teleportieren.“ Daraufhin überlegte Bini kurz und stimmte Miyu zu. „Ja es wäre wohl besser, wenn du anfangen würdest.“

Miyu und Bini überlegten dann, wie sie es mit der Teleportation hinbekommen könnten. „Ich könnte mit meiner Westerngitarre ein schwaches Magiefeld erzeugen. Das könnte dir dann bei der Konzentration helfen und den Ort vorab magisch aufladen“, sagte Bini. Die brünette Hexe war daraufhin erstaunt, doch ihr gefiel die Idee. „Dadurch sollte es leichter sein sich auf einer kurzen Strecke zu teleportieren, da ich so durch deine Unterstützung weniger eigene Magie brauche.“

Bini begann daraufhin vertieft ihr Instrument zu stimmen und sich für die Übung aufzuwärmen. Nachdem sie sich warm gespielt hatte sagte sie zu Miyu: „Ich wäre nun soweit. Wir können mit der Übung beginnen.“ Daraufhin schloss sie ihre Augen und begann eine wunderschöne Melodie mit ihrer Westerngitarre zu zupfen. Der Klang der Gitarre erzeugte kleine, violett leuchtende Noten, welche sich kreisförmig erst um sie selbst herum verbreiteten und sich dann auch zu ihrer Partnerin erweiterten. Nachdem Bini durch ihre Gitarre und mithilfe ihrer Magie ein magisches Feld erzeugt hatte begann Miyu mit der Übung.

Sie schloss ihre Augen und stellte sich den Ort zirka einen Meter vor ihr vor. Dann öffnete Miyu ihre Augen und begann ihren Zauberspruch im Takt der Melodie von Bini zu singen: „Shiro Shiya Miya Mi – Teleportiere mich einen Meter weiter nach vorne!“

Der Zauber von Miyu wurde aktiviert und zersprang daraufhin. Irgendetwas hatte die junge Hexe wohl falsch gemacht. Ihre Partnerin bemerkte dies und redete ihr Mut zu: „Versuche es einfach weiter. Du wirst es gleich hinbekommen.“

Durch den Mut, den sie gefasst hatte, gelang der nächste Versuch. Diesmal konzentrierte sie sich nicht nur auf den genauen Ort, sondern stellte sich direkt vor wie sie dort stehen würde. Durch diesen Trick konnte sich Miyu dann teleportieren.

Nachdem die junge Hexe herausgefunden hatte, wie das Teleportieren über eine kurze Strecke funktioniert klappte es immer besser. Sie konnte sich nach kurzer Zeit bereits im Takt von Binis Melodie hin und her teleportieren. Miyu pausierte nun Ihre magische Übung, wandte sich zu ihrer Partnerin um und sagte ihr: „Ich glaube ich bin jetzt erstmal soweit, wenn du möchtest, können wir jetzt tauschen.“

Die violett haarige Hexe beendete ihr Gitarrenspiel, lächelte zu ihrer Partnerin hinüber und nickte. Anschließend legte sie ihre Westerngitarre zurück in Ihre Gitarrentasche, stellte sie an eine Außenwand des Schulgebäudes und ging zurück zu Miyu. Diese hatte zeitgleich Ihre Geige aus dem Koffer ausgepackt und stimmte ihr Instrument ebenso, wie Bini es zuvor tat. Geduldig wartete Bini auf sie, während sie sich aufwärmte und dabei etwas nervös wirkte. Vermutlich, weil sie ihr Instrument noch nie magisch verwendet hatte, dachte sie.

Nach einigen Minuten blickte die brünette Hexe auf: „Ich wäre dann jetzt auch soweit“, sprach sie, „wenn du möchtest, kannst du anfangen.“

„Gerne!“, erwiderte das andere Mädchen. Sie begann sich zu sammeln, um sich besser konzentrieren zu können. Als dann Miyu begann eine verträumte Melodie auf Ihrer Geige zu fideln, verlor Bini fast ihren Fokus, weil sie so begeistert von dem Spiel Ihrer Partnerin war. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, damit sie sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnte.

Eine Weile lauschte sie der Melodie. Währenddessen bildeten sich auch um Miyu die schwebenden, leuchtenden Noten, nur dass ihre eine beige Farbe hatten. Sie breiteten sich nun auch um Bini aus. Mittlerweile hatte diese sich völlig auf die Tonabfolge eingelassen und stieg langsam mit einem Summen in die Melodie ein. Allmählich steigerte sie ihre Lautstärke und begann damit, sich auf einen Punkt etwa einen Meter vor ihr zu konzentrieren. Dann sprach sie ihren Zauberspruch: „Bi Ba Biasnata – Teleportiere mich an diesen … ach Mist!“

Miyu rutschte vor Schreck mit dem Bogen von den Saiten ab, die Noten verschwanden wieder und es herrschte einen kurzen Moment Stille bei beiden Mädchen. Bini hatte inzwischen einen knallroten Kopf. Ihre Partnerin sah sie fragend an: „Was war denn los?“

Bini blickte erschrocken zu Miyu rüber und ihre Gesichtszüge entgleisten leicht, danach verlor ihr Gesicht die rote Farbe und ihre Gesichtszüge begannen sich wieder zu entspannen. „Ohje, tut mir leid, manchmal reagiere ich etwas zu schnell über wenn mir ein Fehler unterläuft“, die junge Hexe atmete noch einmal tief durch und sprach weiter, „Ich hatte vergessen deinen Trick zu berücksichtigen, also mir vorzustellen, wie ich einen Meter weiter entfernt stehe. Aber ich hatte die Formel bereits begonnen auszusprechen und dann war ich etwas überfordert“. Bini kratzte sich am Kopf und grinste schelmisch.

Die brünette Hexe schmunzelte daraufhin und zwinkerte ihr zu. „Dann lass es uns direkt noch mal versuchen“, sagte Miyu hoch motiviert.

„Ja, gerne“, erwiderte Bini und begann direkt wieder mit ihrer Konzentrationsübung.

Ihre Partnerin legte erneut den Bogen an Ihre Geige an und begann erneut Ihre träumerische Melodie zu spielen. Es dauerte ein paar Minuten bis die leuchtenden Noten erneut erschienen und sich auf die bereits summende Bini erweiterten, aber sie hatten sich wieder eingegroovt. Dieses Mal vergaß sie nicht, sich auch vorzustellen, wie sie einen Meter weiter auf der Wiese Stand, sprach Ihre Zauberformel und zack: eine Sekunde später Stand sie genau dort, wo sie es sich vorgestellt hatte. Statt ein Freudentänzchen aufzuführen entschied sie sich aber dafür direkt weiter zu machen, sie wollte nicht noch einmal den Fokus verlieren und schaffte es auch. Die junge Hexe summte, sprach die Formel und schaffte es auch nach einer gewissen Zeit, genau wie Miyu, sich im Takt der Musik zwischen den zwei Punkten hin und her zu teleportieren.

Die beiden Hexenschülerinnen waren so vertieft in die Übung, sodass sie Professorin Rosella gar nicht bemerkten. Diese schaute sich ihre Zusammenarbeit an und begann danach begeistert zu klatschen. Das harmonische Zusammenspiel der Melodiehexen schien der Professorin sehr zu gefallen. Durch den Beifall bemerkten die Mädchen erst, dass sie beobachtet wurden. Daraufhin hörte Miyu mit dem Spielen ihrer Geige auf und auch Bini stoppte das Teleportieren.

Professorin Rosella sagte dann: „Eine sehr schöne Übung des Kurzstrecken-Teleportzaubers, die ihr hier macht. Das Magiefeld, welches ihr durch eurer Musikinstrument erzeugt, ist sehr stabil. Dadurch fällt das Teleportieren leichter und durch den Takt der Melodie trainiert ihr sowohl eure Schnelligkeit als auch euer Geschick. Toll wie ihr euch das überlegt habt!“

Die beiden Hexenschülerinnen waren verlegen durch das Lob ihrer Professorin, blickten einander an und lächelten sich zu. Bei beiden haben die Wangen eine rosa Farbe angenommen. Nachdem sie sich bedankt hatten hörten sie die Schulglocke. Der Unterricht war somit beendet.