LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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    23. Januar 2025||
2. Februar 2025| Amber|

Ich atme tief durch und spüre mein Herz schneller schlagen. Vor mir liegt die vertrocknete Blume, kaum mehr als ein Schatten dessen, was sie einmal war. Ihre Blätter sind braun und bröckelig, ihr Stängel schwach und ausgetrocknet. Kann ich sie wirklich wieder zum Leben erwecken?

Neben mir schwebt Marin, meine Elfe. Sie hat gerade erst Unterricht in Blütenheilung gehabt und scheint zuversichtlich. Ich habe noch gemischte Gefühle, beim Anblick dieser verkümmerten Gestalt.

Marin lächelt mich an und ich schließe meine Augen. Meine Fingerspitzen berühren die brüchigen Blätter, und ich spüre, wie Marin sich von meiner Schulter erhebt. Sie beginnt zu schweben. Ein sanftes, silbernes Leuchten umhüllt sie. Ich atme tief ein und spreche den Zauber:

“Amarin Marun Mira Mara Arun – hauche dieser Pflanze wieder Leben ein!”

Marin hebt ihre kleinen Hände und ihr Licht wird heller, fast wie Mondschein in einer sternenklaren Nacht. Ein leiser Windhauch streift über die Pflanze, als würde sie tief Luft holen. Ein kaum hörbares Knacken. Langsam beginnt der Stängel sich aufzurichten. Die Blätter nehmen Farbe an, erst ein zartes, schwaches Grün, dann kräftiger. Auch die Knospe gewinnt langsam an Farbe und öffnet sich vorsichtig. Ein leichtes Pulsieren von Marins Lichtschein und mit einem letzten Schwung entfaltet sie sich vollständig.

Vor mir blüht nun eine Blume, wie ich sie noch nie gesehen habe – ihre Blütenblätter schimmern in einem sanften Blau, durchzogen von silbernen Linien, die im Licht tanzen. Ein süßer Duft steigt in die Luft und erfüllt den Raum mit einem Gefühl von Glückseligkeit.

Ich sehe zu Marin. Sie schwebt leicht atmend vor mir, ihre Flügel flattern sanft, und in ihren Augen funkelt leise Freude. Die Klasse hält den Atem an, dann bricht Applaus aus. Professorin Mandragora tritt näher, mustert die Blume mit einem anerkennenden Nicken.

„Ausgezeichnet,“ sagt sie schließlich.

Ich drehe mich zu Marin um und wir grinsen uns an. Gemeinsam haben wir das Unmögliche möglich gemacht – und es fühlt sich magisch an.