Ich atme tief durch und lasse die Worte von Professorin Myra Revue passieren. Ruhe bewahren, konzentrieren und mit Bedacht handeln. Mein Blick ruht auf der kleinen, blutenden Schnittwunde am Unterarm des magischen Dummys. Es ist nur eine Übung, aber ich will es richtig machen. Immerhin könnte es eines Tages ein echter Patient sein, der auf meine Heilkräfte angewiesen ist.

Mit einer Handbewegung nehme ich ein paar Kristalle aus meinem Beutel. Ich lege meine Hand sanft über die Wunde und spüre das leichte Prickeln meiner Kristallmagie in den Fingerspitzen. Mit ruhiger Stimme murmele ich die heilende Formel, während feine, glitzernde Partikel in der Luft tanzen. Sie schimmern wie Sonnenlicht, das sich in einem Quarzkristall bricht und werden von einem zarten, silbernen Rauch umspielt. Die Wunde beginnt zu reagieren. Das Blut versiegt langsam, während sich die Haut unter dem sanften Einfluss meiner Magie regeneriert. Die Blutung verlangsamt sich, das Gewebe schließt sich nach und nach. Ich halte meine Konzentration aufrecht, bis von der Wunde nur noch eine leichte Rötung übrig ist.

Doch Professorin Myra hat uns eingeschärft, dass selbst kleinste Verletzungen nachbehandelt werden müssen. Also nehme ich eine saubere Mullbinde aus dem Verbandskasten und wickle sie vorsichtig um den Arm des Dummys. „Zur Stabilisierung,“ murmele ich zu mir selbst. Es fühlt sich fast ein bisschen feierlich an – meine erste Heilung mit Kristallmagie!

Ich trete einen Schritt zurück, betrachte mein Werk und spüre, wie ein zufriedenes Lächeln über mein Gesicht huscht. Für eine erste Übung, nicht schlecht, wie ich finde. Ein Blick zu Professorin Myra verrät mir, dass sie auch zufrieden ist mit meiner Arbeit.