LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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    9 März, 2025||
4 März, 2025| Amber|

10. Stunde Runenkunde

Gerade als ich den Griff meines Besens umfasste, um mich auf den Heimweg zu machen, huschte eine schwarze Katze mit leisen Pfoten vor meinen Füßen vorbei. Um ihren Hals schimmerte eine kleine Schriftrolle, sorgfältig verschnürt mit einem violetten Band. Noch ehe ich reagieren konnte, flog die Tür der “Flotten Feder” auf, und die Chefin, Madame Elara, eilte auf mich zu.

“Oh, gut, dass du noch hier bist! Eine dringende Bestellung aus Schloss Astraea ist eingetroffen. Es sind hoch priorisierte Anfragen und ich brauche dringend deine Hilfe!“

Ich nickte sofort und folgte ihr zurück ins Geschäft, während sie mir die Schriftrolle reichte. Mit schnellen Fingern öffnete ich sie und überflog die sorgfältig verfassten Notizen.

Zuerst war da eine besondere Bestellung der Archivarin des Schlosses. Sie benötigte eine spezielle Tinte, die nicht nur leuchtete, sobald sie aufgetragen wurde, sondern auch über Jahre hinweg unverändert auf dem Papier haften blieb. Ich atmete tief ein und zeichnete die passenden Runen in die Luft, bevor sie auf die vorbereitete Tinte herab schwebten. Die Runen würden die Tinte mit ihrer magischen Leuchtkraft durchdringen und ihre Beständigkeit garantieren. Zufrieden füllte ich sie in elegante Glasfläschchen und versiegelte sie mit einem Korken.

Die nächste Aufgabe erforderte einen präzisen Beschwörungskreis für einen Kältezauber, um eine Lieferung frischer Patnika-Äpfel zu konservieren. Ich nahm Kreide und begann, die magischen Linien auf den Boden zu ziehen. Ein feiner Glitzerschimmer umgab meine Finger, während ich die Runen für Kälte auf den Boden schrieb. Sobald ich das letzte Zeichen gesetzt hatte, schwebte eine sanfte Frostbrise durch den Raum. Die Luft um die Kisten kühlte sich merklich ab, und die Äpfel würden nun ihre Frische bewahren, bis sie im Schloss ankamen.

Nachdem diese beiden Hauptaufgaben erledigt waren, kümmerte ich mich um einige weitere kleinere Anfragen: das Versiegeln magischer Tagebücher, die Gravur eines speziellen Siegels für die Bibliothek der Akademie und das Anbringen eines Schutzzaubers auf Pergamentrollen, damit sie weder vergilben noch reißen konnten.

Als ich schließlich alles abgeschlossen hatte, trat ich erschöpft, aber stolz vor Madame Elara. Sie musterte meine Arbeit, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. “Hervorragend. Ich werde deiner Professorin von deiner schnellen und präzisen Arbeit berichten.“

Der Tag war ein absoluter Erfolg. Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und flog zurück zur Akademie. Dort angekommen, fiel ich auf der Stelle ins Bett und schlief bis zum Mittag durch.