09. Stunde Nähpraxis

Als Professorin Jeanie die Worte Maske und Maskenball fallen lässt, muss ich einen Aufschrei der Freude unterdrücken. Stattdessen halte ich mir den Mund ganz aufgeregt zu und quieke nur ganz leise. Was für ein cooles Thema, meine Augen funkeln vor Begeisterung und ich überlege mir direkt ein Thema. Ich mochte schon immer die Kombination aus Schmetterling und Augen, das hat sowas verspielt, mystisches und es passt auch ganz wunderbar zu Marins Kostüm. Mit den Farben mache ich keine Experimente, rot, schwarz und weiß sind meine Farben, da weiche ich nicht von ab. Was die Materialien angeht, kann ich mich beinahe nicht entscheiden, aber es darf auch nicht zu viel sein. Ich nehme Perlen für den Rand und Federn für das rechte Auge – Asymmetrie ist bei Masken immer ein Muss.

Ich platziere alles, lege den Kleber bereit und spreche meinen Spruch, um alles zusammenzufügen.

“Amarin Marun Mira Mara Arun”

Die Komponenten fügen sich nach und nach zusammen, die Perlen reihen sich am Rand auf, das Muster entfaltet sich wie eine sich öffnende Blüte. Es dauerte nur einen Augenblick und die Maske war fertig. Stolz halte ich meine Maske in Händen und dann kommt mir eine Idee. Ich stürme kurz aus dem Klassenraum und eile ins Internatszimmer, schnappe mir meinen Koffer, wühle darin herum. Kurze Zeit später halte ich mein Abschlussballkleid in Händen und schlüpfe schnell rein. Es passt noch und was noch wichtiger ist, es passt zur Maske. Ich setze sie nur ganz kurz auf und schaue mich im Spiegel an. Magisch.

Aber sie ist nicht für mich, also ziehe ich mich schnell wieder um und gehe ins Klassenzimmer zurück, um sie Professorin Jeanie zu übergeben. Hoffentlich gefällt sie jemandem auf der Veranstaltung.