06. Stunde Verteidigungsmagie

Ich schloss die Augen, spürte das sanfte Knistern der Zuckerkristalle in meiner Handfläche und atmete tief ein. Der vertraute, süße Duft von karamellisierter Magie stieg mir in die Nase und mein Herz klopfte ein bisschen schneller. Heute war ein besonderer Tag. Mein ganz eigenes Hex-Hex-Schild würde heute zum ersten Mal entstehen und eines wusste ich ganz genau: es musste glitzern!

Ich hob die Arme, spürte das vertraute Prickeln der Kristalle auf meiner Haut und rief laut und stolz meinen Zauberspruch.

“Amarin Marun Mira Mara Arun – Hex-Hex Schild erscheine”

Wie auf Kommando explodierten die Zuckerkristalle in einem funkelnden Wirbelsturm. Der süße Nebel stieg auf, wirbelte um mich herum wie ein tanzender Schleier, und der Boden unter meinen Füßen glitzerte, als hätte jemand Puderzucker über einen Regenbogen gestreut.

Ich schloss die Augen für einen Moment, stellte mir vor, wie mein Schild sein sollte. Er soll nicht nur funktional, sondern ein wahres Kunstwerk sein.

Und dann formte es sich, nahm Gestalt an.

Mein Hex-Hex-Schild war nicht nur eine schimmernde Kuppel, es war eine Kristallblume, die sich beim Zaubern öffnete. Ihre Ränder waren aus flirrenden Lichtadern gewebt, die wie kleine Blitze über die Oberfläche pulsierten. Der Kern war eine kräftige, rote Blüte, durchzogen von leuchtenden Linien in Lavendel und Türkis. Jeder Kristall darin vibrierte, flexibel, doch stark.

An den Rändern bildeten sich verspielte Ornamente, Zuckerspiralen, die sich wie winzige funkelnde Ranken bewegten. In der Mitte der Blüte war ein Juwel zu sehen, ein Kristall, als Zeichen meiner Magie. Ich berührte es vorsichtig. Es fühlte sich warm an, lebendig, wie ein Herzschlag aus Magie. Und doch wusste ich, es würde mich beschützen, wenn die Zeit gekommen war. Flexibel genug, um sich jeder Bewegung anzupassen, aber fest genug, um selbst den stärksten Zauberstoß abzuwehren.

Ich ließ das Schild einmal rotieren, bei jeder Drehung glimmte es anders, spaltete das Licht in Millionen kleine Strahlen, sodass der ganze Raum in buntem Glanz badete.

“Das ist dann wohl mein Hex-Hex Schild”, sagte ich mit vor Stolz geschwellter Brust.

Professorin Cybil blickte mich skeptisch lächelnd an. “Hübsch anzusehen, aber lass uns schauen, ob er auch was taugt.”

Sie stellt sich in Position, um persönlich einen Stoßzauber in meine Richtung zu schicken. Ihr Zauberstab leuchtet einmal lilafarben auf und blitzschnell schießt der Zauber auf mich zu, trifft auf den Schild und verpufft. Dort, wo der Zauber eingeschlagen ist, pulsieren die Farben von innen nach außen. Er hatte den Zauber souverän abgewehrt.

Ich warf Professorin Cybil einen schelmischen Blick zu. Cybil lachte. “In Ordnung, er sieht etwas extravagant aus, aber er schützt dich ohne Probleme. Damit hast du die Stunde erfolgreich abgeschlossen.”