07. Stunde Musikunterricht
Lyra Brandston – Die blinde Harfenistin der Melodiemagie
Lyra Brandston war eine der bekanntesten Musikerinnen ihrer Zeit und eine Meisterin der Melodiemagie. Mit ihrem langen blonden Haar und den purpurfarbenen Augen war sie nicht nur eine Erscheinung voller Eleganz, sondern auch eine Künstlerin, die Musik auf eine Weise verstand, wie niemand sonst. Lyra war von Geburt an blind, das hatte zur Folge, dass ihr Gehör gleichzeitig ihre Sicht war.
Schon als Kind zeigte sie eine außergewöhnliche Begabung für die Harfe. Es heißt, dass sie Klänge nicht nur hörte, sondern sie spürte, als Schwingungen in der Luft, als Farben in ihrer Seele. Ihre Melodien konnten tiefe Emotionen wecken, Wunden heilen und sogar Licht in die dunkelsten Räume bringen.
Besonders berühmt wurde Lyra für ihre Fähigkeit, mit wenigen sanften Noten eine beruhigende Aura zu erschaffen. Reisende erzählten von Konzerten, in denen ihre Musik selbst wilde Tiere besänftigte und Streitigkeiten schlichten konnte. Es wurde sogar gesagt, dass ihre Harfenklänge verschwundene Erinnerungen zurückbringen konnten.
Ihr legendäres Instrument, die „Sternensaiten-Harfe“, soll von magischen Elfenhandwerkern gefertigt worden sein. Es wird gemunkelt, dass sich in ihren Saiten das Lied des Mondes und der Sterne verbarg. Bis heute erzählt man sich, dass, wenn man in einer ruhigen Nacht genau hinhört, Lyras Melodien noch immer durch den Himmel tanzen.
Nach einem erfüllten Leben voller Musik, Magie und Inspiration zog sich Lyra Brandston mit ihrem Ehemann, einem unbekannten Komponisten, in ein idyllisches Anwesen am Rande eines blühenden Kirschbaumhains zurück. Dort verbrachten sie friedliche Jahre, umgeben von Schülern, Freunden und jenen, die ihre Kunst bewunderten.
Bis ins hohe Alter spielte Lyra auf ihrer geliebten Sternensaiten-Harfe ihre Melodien, die so sanft und voller Wärme waren. Sie glaubte stets daran, dass Musik nicht nur Klänge, sondern eine Verbindung zwischen Herz und Seel war.