Ich spürte, wie mir beim Anblick dieses Unrechts die Hitze in die Wangen schoss. Neben mir schwebte Marin und schaute besorgt drein. Emphatisch wie sie war, hatte sie die Schandtat der Hexe ebenfalls bemerkt und wirbelte aufgeregt vor mir herum. Ich blickte zu ihr rüber. “Du willst eingreifen, nicht wahr?” fragte ich, obwohl ich die Antwort schon wusste. Sie nickte einmal, ihre silbernen Haare wirbelten leicht in der Luft. Marin war immer bereit, Unrecht zu bekämpfen, und ich fühlte mich bestärkt durch ihre stille Entschlossenheit. Wir sahen uns kurz an und formten ohne Worte einen Plan. Marin hielt Abstand und wartete auf ihren Moment und ich schritt entschlossen auf die Verkäuferin zu.

“Es reicht jetzt!” rief ich laut und zog die Aufmerksamkeit der Menge auf mich. “Ihr werdet manipuliert. Diese Hexe benutzt Magie, um euch zu beeinflussen!” Ich wusste, dass ich damit ein großes Risiko einging. Die Menge konnte sich unter dem Einfluss der Magie genauso gut gegen mich wenden wie gegen sie, aber ich konnte nicht still zusehen.
Die Hexe drehte sich zu mir um, ihre Augen funkelten vor Wut. „Du wagst es, mich zu beschuldigen? Eine einfache Schülerin wie du?“ fauchte sie. Doch bevor sie weitersprechen konnte, hob ich meine Hand und wirkte einen kleinen Enthüllungszauber. Die Luft um ihren Kristall begann zu flimmern und ein schwacher, grüner Nebel wurde sichtbar – die magische Aura, die sie benutzte, um die Köpfe der Menschen zu benebeln. Die Menge schnappte überrascht nach Luft.
Die Hexe reagierte blitzschnell. Sie wollte den Kristall aktivieren, aber bevor sie etwas tun konnte, war Marin schon da. Mit einer geschickten Bewegung schoss sie in einer geraden Linie auf die Hexe zu und schlug ihr den Kristall mit dem Einsatz ihres ganzen Körpers aus der Hand. Der Kristall fiel zu Boden und rollte ein Stück weg. Ich nutzte den Moment “Amarin Marun Mira Mara Arun – fessele die Verkäuferin mit einem Seil”

Die Menge wich erschrocken zurück, einige begannen zu murmeln. Marin hielt sich über der Szene schwebend und wirkte einen leichten Schutzzauber, der mich und die Zuschauer vor möglichen magischen Gegenangriffen abschirmte.

Kurze Zeit später kamen die Sicherheitsleute des Palastes um die Verkäuferin festzunehmen. Marin hatte sie kontaktiert, während ich sie in Schach hielt.

Natürlich hätte ich ruhig und besonnen vorgehen können, doch im Angesichts der Ungerechtigkeit, die sich direkt vor meinen Augen abspielte, konnte ich nicht erst ermitteln. Ich bin der Meinung es war richtig sie auf frischer Tat zu entlarven und zu verhindern, dass noch mehr Leute auf sie reinfallen.