Nun war es endlich so weit und die 10. Prüfung im Unterricht Gartenpraxis war gekommen. Rhiann sollten in Bresea ein seltenes Kraut besorgen. Sie hatte dieses Gebiet bereits vorher schon einmal besucht, allerdings hatte sie gehört, dass die Pflanze wohl an sehr abgelegenen Orten wuchs und auch gerne den Standort änderte. So machte sich die Hexenschülerin mit ihrer Elfe auf den Weg und flug mit ihrem Besen fröhlich summend nach Bresea.
Dort angekommen gönnten sie sich zuerst mal ein Eis und erkundigten sich bei der Bevölkerung, wo zuletzt das Kraut gesehen worden war. Es hieß: an den Klippen in einer Seehöhle hatte man eine vom Merfolk getroffen, welche Muschelketten verkaufte und wohl genau über die Vegetation der Gegend Bescheid wusste. Also machte sich Rhiann auf den Weg und Rita folgte ihr.
Als sie den Eingang der Höhle erreicht hatten, entdeckte Rhiann ein Schild mit einer seltsamen Beschriftung. In der Sprache des Merfolks stand: „summe und sei willkommen“ und darunter waren ein paar Noten abgebildet. Für die Musikhexe war dieses Rätsel kein Problem, da sie die Noten kannte. Also summte sie die kurze Melodie und die Kräuterkundige trat aus dem Schatten. Sie musterte Rhiann erstaunt. „Du siehst nicht aus wie eine von uns, aber scheinbar sprichst du trotzdem unsere Sprache.“ Rhiann erklärte dass ihre Mutter vom Merfolk und ihr Vater ein Alb war. Außerdem sagte sie der Verkäuferin dass sie aktuell die Ausbildung zur Hexenschülerin machte und die Melodie Spezialisierung gewählt hatte.
Die Kräuterkundige war gerne dazu bereit den aktuellen Standort der Pflanze mit Rhiann zu teilen. So erfuhr sie, dass sie wohl in das sumpfige Gebiet fliegen musste, welches sich am Flussdelta befand, das ins Meer mündete. Zum Abschluss schenkte sie Rhiann eine goldene Muschelketten. Gemeinsam mit ihrer Elfe flog sie also los. Leider war das Gebiet vom Nebel bedeckt und es war kaum etwas zu erkennen, nur ein paar Leuchtkäfer spendeten ein wenig Licht. Zum Glück konnte die Hexenschülerin trotzdem sicher landen. Sie überlegte wie sie das Kraut wohl finden konnte.
Da Rhiann kürzlich ihren Zauberkreisel Spruch erhalten hatte, wollte sie diesen direkt testen. Sie sang also ihren Zauberspruch „Custodia Tempus Stella Melodia – Zeit der Unendlichkeit“ in einer freundlichen Melodie und verzauberte somit die Leuchtkäfer. Die kleinen Insekten bildeten eine Reihe und wiesen so den Weg zum Peprit Kraut. Es war ein mystischer Anblick. Während sie den Käfern folgten, sang Rhiann ein altes Sirenenlied und kam sich fast vor, als würde sie den Irrlichtern ihrer Vorfahren folgen. Als sie die Pflanze schlussendlich entdeckten, war die Freude groß.
Die Prüfung konnte erfolgreich beendet werden und Rhiann beschloss die kräuterkundige Verkäuferin sobald wie möglich wieder zu besuchen.















