LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Wieder da!
    24 April, 2025||
18 März, 2025| Nyx|

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich die Schriftrolle in meinen Händen betrachtete. Endlich, eine echte Herausforderung! Es sah ganz danach aus, als würde meine Prüfung in Runenkunde doch noch spannend werden. Ich schielte zu der kleinen Katze hinüber, die mich neugierig beobachtete und zwischendurch versuchte, mit ihrem Pfötchen nach der Rolle zu angeln.

Erste Aufgabe: Die verzauberte Farbe für die Archivarin
Zuerst konzentrierte ich mich auf die erste Aufgabe. Es ging um eine ganz besondere Farbe für die Archivarin des Schlosses. Sie musste leuchten, sobald man sie auftrug, und außerdem lange auf dem Papier haften bleiben. Entschlossen zog ich meinen Zauberstab hervor und begann langsam und sorgfältig die Runen darauf zu gravieren:

ᚲ (Kenaz) Licht, Klarheit und Erkenntnis, sie würde der Farbe das Leuchten verleihen.
ᚢ (Uruz)Lebenskraft, Ausdauer, Halt und Stabilität, würde dafür sorgen, dass die Farbe besonders lange frisch blieb und dauerhaft am Papier haftete.
ᛖ (Ehwaz)Partnerschaft und Verbindung, sie sollte dafür sorgen, dass sich Farbe und Papier dauerhaft miteinander verbanden.

Während ich jede Rune sanft auf das Gefäß zeichnete, glühte die Farbe kurz auf, als würde sie meine Magie freudig begrüßen. „So“, sagte ich zufrieden, „damit wird die Archivarin bestimmt glücklich sein!“

Die kleine Katze miaute bestätigend neben mir, schnurrte und sah mich aus ihren großen, glänzenden Augen stolz an, als ob sie meine Arbeit prüfte und für gut befand.

Zweite Aufgabe: Der Kältezauber für die Patnika-Äpfel
Als Nächstes widmete ich mich der zweiten Aufgabe. Auf einer Kiste voller saftiger Patnika-Äpfel, die frisch und kühl bleiben sollten, musste ich einen Kältezauber-Beschwörungskreis zeichnen. Vorsichtig räumte ich ein wenig Platz frei und nahm Kreide hervor. Mit langsamen, präzisen Bewegungen zeichnete ich den Kreis auf dem Boden und fügte die passenden Runen hinzu:

ᛁ (Isa)Eis, Stille und Kälte, würde die Temperatur niedrig halten.
ᚺ (Hagalaz)
Hagel und Frost, sollte den Schutz vor Wärme weiter verstärken.
ᛚ (Laguz)Wasser, Fluss und Frische, damit die Äpfel saftig und knackig blieben.

Als der letzte Strich vollendet war, breitete sich ein angenehm frischer Hauch in dem Raum aus, und die Runen schimmerten zufriedenstellend im silbrig-blauen Schein. Perfekt, die Äpfel würden sicher ihre knackige Frische behalten, bis sie im Schloss ankamen!

Nachdem die beiden wichtigen Aufgaben erledigt waren, kümmerte ich mich auch noch schnell um die restlichen kleinen Dinge auf der Liste. Ich gravierte einige Federkiele mit Initialen der fleißigen Arbeiterinnen des Schlosses und verzauberte ein paar Pergamentrollen, sodass sie wetterfest und knitterfrei blieben. Dabei erzählte ich der Katze leise, was ich tat, und sie hörte mir geduldig schnurrend zu, als verstünde sie jedes einzelne Wort.

Extra Aufgabe: Ein magisches Lesezeichen für die Bibliothekarin Nileth
Ich bemerkte eine letzte Notiz auf der Schriftrolle – eine kleine Bestellung, die zuvor übersehen worden war: Die Bibliothekarin Nileth hatte sich ein magisches Lesezeichen gewünscht, das ihr half, niemals die richtige Seite in ihrem Lieblingsbuch zu verlieren. Sofort kam mir eine Idee, wie ich dies umsetzen könnte.

Ich nahm ein wunderschönes, tiefviolettes Satinband und schrieb behutsam die folgenden Runen mit meinem Zauberstab darauf:

ᚨ (Ansuz) Kommunikation, Worte und Weisheit, perfekt für ein magisches Buch.
ᛈ (Perthro) Geheimnis, Wissen und Schicksal, würde stets die richtige Seite offenbaren.
ᛟ (Othala) Heimat und persönlicher Besitz, stellte sicher, dass das Band immer zur Bibliothekarin zurückfand, falls es je verloren ging.

Das Satinband vibrierte leicht und schien sich für einen Moment zufrieden anzuschmiegen. Ich legte es sanft zu den anderen Gegenständen und lächelte stolz. Meine Runenmagie hatte mich heute nicht im Stich gelassen.

Schließlich war die Arbeit geschafft, und ich sah zufrieden auf die erledigten Aufgaben. Die Chefin der „Flotten Feder“ lobte mich mit einem warmen Lächeln und gab mir zum Abschied ein kleines Päckchen süßer Kekse mit, die frisch gebacken dufteten. Als ich meinen Besen nahm und mich verabschiedete, sprang die kleine Katze noch einmal auf meinen Schoß und schmiegte ihren weichen Kopf schnurrend an meine Wange, als wollte sie mir Glück wünschen.

Zurück auf der Akademie Lunastria erzählte ich Professorin Charlotte stolz von meinen erfüllten Aufgaben und bekam ein anerkennendes Lächeln dafür. Müde, aber glücklich setzte ich mich später unter den großen Baum am Schulhof, öffnete mein Päckchen Kekse und blickte in den bereits orangenfarbenen Himmel, während ich naschte und zufrieden vor mich hin summte.