Die Bäume des Düsterwaldes warfen geheimnisvolle Schatten, während Jinx und ich vorsichtig und leise durch das Dickicht schritten. Meine Elfe flatterte dicht neben mir, ihre kleinen Flügel glühten sachte im dämmrigen Licht, das durch die dichten Baumkronen fiel.
„Nyx, wir müssen gut aufpassen!“, erinnerte sie mich sanft, während ihre winzigen, glitzernden Augen wachsam die Umgebung absuchten.
Ich nickte ernst und konzentrierte mich ganz auf die Geräusche und Bewegungen des Waldes um uns herum. Jeder Zweig, jedes Blatt schien eine Geschichte zu flüstern. Doch plötzlich unterbrach ein klägliches Winseln die geheimnisvolle Stille des Waldes. Mein Herz schlug sofort schneller, und Jinx sah mich alarmiert an.
„Hast du das auch gehört?“, fragte ich leise und folgte dem Laut, bis wir zu einer Lichtung gelangten.
Dort, zwischen Moos und heruntergefallenen Blättern, lag ein kleiner Fuchs zusammengerollt auf dem Waldboden. Sein Fell glänzte rotbraun im spärlichen Sonnenlicht, aber eine tiefe Wunde an seinem Vorderlauf ließ ihn zittern. Besorgt eilten Jinx und ich näher, doch das Füchslein wich erschrocken zurück.
„Keine Angst, Kleiner“, flüsterte ich beruhigend und kniete mich langsam nieder, „wir wollen dir nur helfen.“
Jinx schwebte behutsam näher und streckte vorsichtig ihre winzigen Hände aus, deren pinker Schimmer eine beruhigende Wärme verbreitete. Der Fuchs beobachtete uns wachsam, doch er schien die freundliche Energie meiner Elfe zu spüren und entspannte sich schließlich etwas.
„Nyx, ich bin mir sicher gemeinsam können wir ihn heilen!“, schlug Jinx vor und lächelte mir sanft zu.
Ich atmete tief durch, zog meinen Zauberstab hervor und hielt ihn über die verletzte Stelle. Ich spürte, wie meine Magie sofort erwachte und voller Wärme durch mich hindurchfloss. Ich sah vor meinem inneren Auge zarte Blütenblätter, deren Kraft nun sanft zu dem kleinen Fuchs hinüberströmte. Behutsam begann ich meinen Heilzauber zu sprechen:
„Rosentau und Blätterwind,
Heilet sanft, so schnell und lind.
Nehmt die Wunden in euch auf,
Heilung folgt in schnellem Lauf!
Infini vague a l’ame!“
Ein sanfter Schimmer aus rosafarbenem Licht strömte von meiner Zauberstabspitze und hüllte das Füchslein vorsichtig ein, während Jinx ihr eigenes pinkes Leuchten beifügte. Die Blütenblätter wirbelten um uns herum, dufteten lieblich nach Frühling und Hoffnung. Sie legten sich wie Pflaster auf die Wunde des verletzten Tieres; langsam und sichtbar schloss sie sich, bis schließlich nichts mehr zurückblieb außer weichem, gesundem Fell.
Der kleine Fuchs blinzelte erst überrascht, dann rappelte er sich vorsichtig auf. Er blickte zu seinem nun wieder heilenden Beinchen, bevor er mich und Jinx mit großen, dankbaren Augen ansah.
„Du bist wieder gesund“, flüsterte ich glücklich und spürte, wie Wärme mein Herz erfüllte.
Als der Fuchs sich vorsichtig näher wagte und seine kleine Nase an meiner Hand schnupperte, musste ich lächeln. Einen Moment später streifte er einmal sanft seinen Kopf an mir, bevor er freudig in den Wald hineinsprang und fröhlich zwischen den Bäumen verschwand.
„Das hast du wundervoll gemacht, Nyx!“, flüsterte Jinx stolz, setzte sich liebevoll auf meine Schulter und schmiegte ihre Wange an meine.
Glücklich und zufrieden erhob ich mich schließlich von der Lichtung. Der Duft meiner Blütenmagie hing noch immer süß in der Luft, und mit einem erfüllten Herzen machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zur Akademie.