Vorsichtig schlich ich über die rutschigen Felsen am Rand des Sternenfalls entlang. Von oben herab sah das Gewässer aus, als hätte Jemand Diamantenstaub hineingestreut; das wunderschöne Schimmern reflektierte durch die Sonnenstrahlen von der Wasseroberfläche ab. Mit klopfendem Herzen suchte ich nach den winzigen Maloa Guppys, über die so begeistert gesprochen wurde. Ihre regenbogenfarbenen Schuppen trieben hier und da sanft auf dem Gewässer, sobald die Fische sie abwarfen.

Ich griff nach meinem kleinen Schöpfnetz, das unsere Professorin vor dem Aufbruch ausgehändigt hatte, und tauchte es behutsam ins Wasser. Dabei passte ich auf, dass ich keine der fragilen Schuppen zerdrückte. Es brauchte mich ein paar Versuche bis ich den Dreh raushatte. Langsam führte ich das Netz durch das funkelnde Nass und zog es schließlich heraus. In dem Geflecht schimmerten ein paar Schuppen in allen Farben des Regenbogens. Aufgeregt ließ ich sie in mein kleines gläsernes Gefäß gleiten und suchte eifrig nach weiteren Schuppen, während ich Professorin Sindony zuhörte wie sie im Hintergrund eine Geschichte über die Heilkräfte der Maloa-Guppy-Schuppen erzählte. Angeblich konnte man damit sogar Zaubertränke verstärken die kräftige Schutz- oder Heilwirkungen hatten. Heilungszauber war ein weiteres Thema, welches mich sehr begeisterte! Ich war so fasziniert, dass ich beinahe vergaß auf die glitschigen Felsen zu achten und beinahe plumpste ich ins Wasser, doch Chary hat mich grade noch so festgehalten.

Nach einer Weile, als jeder von uns genügend Schuppen gesammelt hatte, versammelten wir uns an einem kleinen Pausenplatz an dem Professorin Sindony uns durchzählte bevor wir den Weg durch den Düsterwald zurück nahmen. In der Akademie zeigte sie uns, wie wir die Schuppen vorsichtig trocknen konnten. Wir breiteten sie auf einem Tuch aus und bedeckten sie behutsam mit einem speziellen Zauberpulver, das sie vor dem Zerbröseln bewahren sollte.

Ich konnte es kaum abwarten, sie in verschiedenen Tränken nutzen zu können!