Mein Herz klopfte so heftig, dass ich es beinahe hören konnte, als ich langsam vortrat und meinen Platz im Hof einnahm. Ein kurzer Blick zu Professorin Estrella schenkte mir Zuversicht, bevor ich meine Augen schloss und begann, mich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.

Ich atmete tief durch, während sich in meinem Geist langsam und klar das Bild meines Hexenkristalls formte. Ein Kristall in der zarten, fließenden Form eines Wassertropfens, mit weichen, runden Kanten, die glatt wie geschliffenes Glas waren. Seine Farbe leuchtete lebendig und intensiv – ein warmes Pink, das an frische Rosenblüten und wilde Himbeeren erinnerte. Genau so sah mein Herzstück der Magie aus.

Sobald ich die Vorstellung ganz klar vor Augen hatte, öffnete ich sie wieder und hob meinen Zauberstab. Jede Aufregung wich tiefer Konzentration, während ich mich den komplizierten Symbolen widmete, die vor mir auf dem Boden erschienen. Schritt für Schritt zeichnete ich den Beschwörungskreis, jede Linie klar und exakt, verbunden zu einem Muster, das ich inzwischen so gut kannte wie meine eigene Handschrift. Rosa Funken folgten der Spitze meines Zauberstabs, leuchteten warm auf und umrahmten die filigranen Linien, während ich flüsternd sprach:

„Kristall der Herzen, voll Gefühl, Aus tiefstem Innern komm ans Ziel. Pink gefärbt, ein Tropfen so klar, Blühe in Liebe, für immerdar! Infini vague a l’ame!“

Die letzten Worte verließen sanft meine Lippen, und der Kreis erstrahlte plötzlich in lebhaftem, warmem Licht, das in einem Wirbel von Blütenblättern aus Rosen um mich herum aufstieg. Ein süßer Duft breitete sich aus, während ich gebannt zusah, wie inmitten des wirbelnden Blütenregens mein Hexenkristall langsam erschien – erst leicht verschwommen, dann immer klarer.

Mit einem letzten pulsierenden Aufleuchten der Magie schwebte er schließlich direkt vor mir, exakt so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Seine pinke Oberfläche glänzte weich, während das Tageslicht sich darin reflektierte und funkelnde kleine Lichtpunkte um mich herum tanzten. Vorsichtig hob ich meine Hände, um ihn sanft zu umfassen. Die Berührung fühlte sich warm und vertraut an, als wäre ein Teil meiner Seele nun greifbar geworden.

Ich sah zu Professorin Estrella hinüber, die lächelnd und stolz nickend applaudierte. Mein Herz wurde leicht vor Freude – ich hatte es geschafft. Mein ganz eigener, wunderschöner Hexenkristall war nun ein Teil von mir, Ausdruck meiner Magie und Spiegelbild meines Innersten.