LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Wieder da!
    24 April, 2025||
20 März, 2025| Nyx|

Coco’s POV:
Da stand ich nun also mit den anderen Hexenschülern im Garten für die erste Prüfung des Musikunterrichts, dabei hatte ich mich mit meinem Instrument noch gar nicht so vertraut gemacht, das stand bei mir erst noch an. Doch Nyx versicherte mir, um ihr bei ihrer Prüfung helfen zu können, müsse ich selbst noch nicht so weit sein, also glaubte ich ihr einfach mal.
Neugierig schaute ich mich zwischen den anderen um, wobei ich es nur knapp schaffte, Nyx‘ etlichen Ideen zu lauschen, die sie mir voller Tatendrang erzählte. Und die eine gefiel mir dabei besonders gut.
Eine Band aus Pflanzen wollte sie erschaffen? Das machte bei einer Musikprüfung zwar durchaus Sinn, aber wie? Mein Blick nun von den anderen abwendend schaute ich vor mir ins Nichts und dachte nach. Wie könnte ich ihr dabei helfen?
Wenn sie irgendwie Pflanzen wachsen lassen konnte, die Töne erzeugen würden, wenn man den Wind richtig durch sie hindurch lenkte, dann sollte es rein theoretisch ja wie eine kleine Pflanzenband wirken…

Ich ließ mir die Idee mit einem langgezogenem „hmmm…“ etwas durch den Kopf gehen und erklärte sie Nyx schließlich. Mit ihrem Wissen über einerseits die Pflanzen natürlich, aber andererseits über ihr Instrument und wie Musik entsteht, war ich doch ziemlich überzeugt davon, dass mein kleiner Plan funktionieren würde.

Nyx‘ POV:
Mit leuchtenden Augen lauschte ich Coco, als sie mir von ihrer Idee erzählte, den Wind als Dirigenten für meine blühende Pflanzenband einzusetzen. Das war genau das, was mir noch fehlte! Fröhlich nickend griff ich meinen Zauberstab und ließ meinen Blick aufmerksam über die unzähligen farbenfrohen Blumen im Garten schweifen.

„Okay, ich beginne!“, verkündete ich entschlossen, nahm meinen Zauberstab fest in beide Hände und konzentrierte mich. Ich ließ mir kurz Zeit, atmete tief ein, bevor ich meine Stimme sanft erhob und den Zauber sprach.

Aus meinem Zauberstab strömte ein weiches, warmes Licht, das wie kleine, goldene Funken auf die Pflanzen hinabregnete. Kaum berührte es die bunten Blütenköpfe, begannen diese zu wachsen und sich leicht zu verändern. Glockenblumen öffneten sich weit wie kleine Instrumente, Rosenblüten rollten sich sachte zusammen, um wie kleine Trompeten zu wirken, und Tulpenblätter formten kleine Klangschalen. Zufrieden sah ich, wie die Pflanzen vor uns nun wie eine echte, lebendige Band wirkten, nur wartend darauf, ihr erstes Lied spielen zu können.

„Jetzt bist du dran, Coco!“, sagte ich aufgeregt und drehte mich voller Erwartung zu meiner Freundin.

Gespannt beobachtete ich, wie die rothaarige Ätherhexe langsam und ruhig nach vorne trat. Obwohl sie meinte, dass sie mit ihrem Instrument noch nicht ganz vertraut war, konnte ich ihr ansehen, dass sie eine natürliche Verbindung zu ihrer Äthermagie hatte. Sanft streckte sie die Arme nach vorn aus und schloss für einen Moment ihre Augen, bevor sie sie wieder öffnete und ihr Zauber begann.

Cocos Stimme klang klar und verträumt, während sie den Wind beschwor, um durch unsere Blumenband zu streichen. Ich hielt den Atem an, als ich spürte, wie sich die Luft um uns herum bewegte und leise wisperte, bevor sie in einer eleganten Bewegung durch die Blumen fuhr. Erst war es kaum hörbar, dann schwoll die Melodie langsam an, fein und süß klingend. Die Glockenblumen läuteten sanft, die Rosentrompeten summten melodisch und die Tulpenblätter erzeugten zarte, kristallklare Töne.

Meine Augen funkelten vor Freude und Stolz, während ich Coco dabei beobachtete, wie ihre Hände die Luft sanft dirigierten und ihre Lippen in einem zufriedenen Lächeln aufgingen. Ihr Zauber war wunderschön gelungen, und gemeinsam hatten wir etwas wirklich Magisches erschaffen.

Professorin Rosella nickte beeindruckt und klatschte lächelnd in die Hände, um uns zu signalisieren, dass unsere Prüfung erfolgreich abgeschlossen war. Während der Wind langsam verebbte und die letzten Töne noch sachte in unseren Ohren nachhallten, strahlten Coco und ich uns glücklich an.

„Wir haben es geschafft!“, jubelten wir fröhlich und klatschten uns ab. „Danke für deine Hilfe, Coco! Ohne deinen Windzauber wäre es niemals so schön geworden.“