LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Mittsommer!
    7 Juni, 2025||
30 Mai, 2025| LegY|

In den Wäldern rund um Lunastria gibt es immer mal wieder Orte, die dann jemandem erscheinen, wenn man sie am meisten braucht. So gibt es eine uralte Überlieferung über den Wunsch-Blauregen. Zwei Glyzinien die zusammengewachsen ein riesiges Tor aus blaulila blühenden Blüten bildeten und an ihren Ästen eine Schaukel hielten. Auf dieser Schaukel soll angeblich ein Geist einer sehr jungen Hexe erscheinen, die einem einen Herzenswunsch erfüllen kann.

Es gab Hexen, die verzweifelt ihr ganzen Leben nach diesem Ort gesucht und ihn dennoch nie gefunden haben. Dieser Ort erscheint nur denjenigen, die reinen Herzens sind. Solch ein reines Herz besaß auch die junge Hexe, dessen Geist bis heute diesen Ort erfüllt. Sie hieß Bonae Spei, was wohl laut den alten Gelehrten übersetzt „Die Hoffnungsvolle“ bedeuten soll. Spei war zu ihrer Zeit eine sehr begabte Hexe, denn sie konnte die Magie aller Elemente in ihrem Fluss erkennen und durch Schwingungen in Form lenken.

So begabt Spei auch war, so trug sie jedoch eine sehr seltene Krankheit in sich, die nicht heilbar war. Mit jeder magischen Anwendung versteinerte ein kleiner Teil ihres Körpers. Und trotz ihres jungen Alters, kam nun auch sehr bald das Ende ihrer Tage. Schweren Herzens entschloss sich Spei dazu in die Tiefen der Wälder zu gehen, um dort einen Ort des Friedens zu finden. Das Wandern durch die Wildnis schien ewig zu dauern, aber weder friedvolle Lichtungen noch glitzernde Seen schienen ihr zuzusprechen. Die Versteinerungen an ihrem Körper waren nicht nur sehr schmerzhaft, sondern schränkten ihre Bewegungen stark ein. Das Heben der Beine viel ihr so schwer, dass sich ein Fuß in einer Baumwurzel verfing und sie unsanft stürzte. Die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen und Spei fing an zu weinen. Ich kann nicht mehr… dabei wollte ich doch nur einen Ort des Friends als letzte Ruhestätte finden. Sie weinte so herzergreifend, dass sich unter ihr ein kleiner See aus Tränen bildete. Als die Tränen zwei gegenüberliegende Bäume erreichten, fingen diese an sich um sich selbst zu drehen. Die Blätter der Bäume verwandelten sich in blaulila leuchtende Blüten, die wie herabfallender Regen aussahen, nur viel leichter.

Als sich die Bütenbildung der Bäume in der Mitte traf und diese verband, erschienen zwei silberglänzende Fäden, die eine Schaukel unter dem leuchtendem Blütendach hielten. Vor dieser Schaukel kniete eine nun ganz vollkommen versteinerte Figur, mit starrem leblosen Blick auf die Schaukel. Die Statue fing an zu leuchtend. Wie ein sehr dünner Lichtnebel umgab das Leuchten den Stein. Dann fing der Nebel an sich vom Stein zu lösen und Richtung Schaukel zu fliegen. Als das letzte bisschen Leuchtnebel die Statue verlassen hatte, zerfiel die Figur in unzählige kleine Teile. Der Ort füllte sich augenblicklich mit einem herzerwärmenden Lachen. Auf der Schaukel saß nun ein Geist einer sehr jungen Hexe, die glücklicher nicht sein konnte.

Seither erschien einigen, aber nicht all zu vielen Hexen dieser Ort. Der Geist fragte die Hexen immer nach einem Wunsch und löste denjenigen Wunsch der Hexen auch ein. Und so entstand die Legende des Wunsch-Blauregens.