Seit ich denken konnte, hatte ich mein Leben lang nur davon geträumt an der Lunastria Akademie zu gehen und genau heute ist mein Traum endlich wahr geworden. Heute beginnt meine erste Unterrichtsstunde in Hexerei und Magie. Vor Aufregung konnte ich in der Nacht kein Auge zu machen, fühle mich aber trotzdem so als könnte ich Bäume ausreißen. Ich machte mich auf dem Weg zum Klassenzimmer und sah andere ebenfalls neue Schülerinnen mit mir in dieselbe Richtung laufen. Das bedeutet, dass ich mich nicht verlaufen habe. Schließlich ist die Lunastria Akademie sehr groß, man könnte meinen es wäre ein Stadtviertel.

Pünktlich ins Klassenzimmer angekommen suchte sich jeder seinen eigenen Platz aus. Ich hatte schon eine Vorstellung gehabt wie so ein Klassenzimmer in der Akademie aussehen könnte, von dem was ich bis jetzt so gelesen habe, aber das hier als Schülerin zu erleben übertrifft wahrhaftig meinen Erwartungen. Das Klassenzimmer hatte große Fenster an denen man den Sternenhimmel sehen konnte, obwohl draußen die Sonne schien. Die Tische und Stühle waren rustikal und alt aber dennoch robust gewesen. Zudem schienen sie auf seltsame Weise zu pulsieren, fast als wären sie lebendig. Wahrscheinlich stammte das alles aus Magie in den letzten Jahrhunderten, in dem man hier mit Zauberei geübt hat.Professorin Estrella betrat den Raum und es wurde ganz ruhig. Sie begrüßte uns herzlich und man sah ihr die Freude ins Gesicht geschrieben, da wir alle hier waren. Ich konnte mir es nicht erklären aber der Raum füllte sich plötzlich irgendwie mit Freundlichkeit und Stärke, als würde ihre Präsenz das verursachen. Mit ihren warmen Worten erzählte sie uns von ihrem Plan unserer ersten Unterrichtsstunde. Gemeinsam würden wir zum „Hexenkessel“ gehen, einer Manaquelle, in der man seine magischen Kräfte auflädt.

Also gingen wir alle zusammen zum „Hexenkessel“. Schon kurz vor der Ankunft merkte ich, wie sich die Magie in der Luft herumwirbelte und es auf meiner Haut kribbelte. Der Anblick der Quelle war atemberaubend – ein glitzender, brodelnder See aus purem Mana, drum uns herum alte Bäume in den verschiedensten Farben. Das Gras leuchtend grün und die bunten Blumen hevorgehoben. Wir nahmen Platz an den naheliegenden Parkbänken und stellten uns flüchtig alle vor. Meine Mitschülerinnen waren alle so verschieden und faszinierend, sie kamen aus den unterschiedlichsten Ecken.

Wir hatten uns alle vorgestellt und Professorin Estrella begann dann leuchtende Kugeln an uns zu verteilen. Professorin Estrella trat an eine von uns heran. Die Schülerin sollte sich einen Begleiter vorstellen, der sie versteht und ihr in schwierigen Momenten beisteht. Zudem soll sie für ihn die Verwantwortung tragen, für ihn sorgen und Obhut geben. Ich sah wie die Kugel anfing in ihren Händen hell zu leuchten. Aus der Kugel erschien eine kleine, zauberhafte Elfe mit einem süßem, freundlichem Lächeln und stellte sich vor. In dem Moment konnte ich mich vor Aufregung kaum zurück halten und umschloss die Kugel fest an meinen Händen. Ich wollte auch einen kleinen Begleiter, der stets an meiner Seite ist und mich immer aufmuntert. Die Kugel fing an zu vibrieren und es kam eine vertraute Wärme hervor. Aus der Kugel schoß plötzlich ein Projektil hervor und ein leuchtend, schimmerndes Licht schwebte vor meinen Augen. Beim genauen Hinsehen sah ich eine winzige Elfe vor mir schweben. Ihr niedliches Lächeln wärmte mein Herz und sie stellte sich als Nyra vor. In dem Moment fühlte ich, wie ein Band zwischen uns entstand, es war warm und beruhigend, aber auch voller Abenteuerlust.