Heute ist fast Valentinstag! Ich freue mich schon unglaublich auf die wunderschönen Dekorationen und leckeren Köstlichkeiten, die ich morgen verspeisen werde. Zwar glaube ich nicht, dass mir jemand seine Liebe gesteht – aber für mich ist es auch ein wundervoller Tag für Freundschaften und einfach um seinen Lieben Geschenke zu machen.
Gerade sitze ich im Klassenraum, spiele mit meinem Stift herum und kritzele auf meinem neuen Notizblock herum. Ich hatte ihn in Pink ausgesucht – ich selbst trage zwar lieber blau, aber pink scheint mir die richtige Farbe so kurz vor dem Valentinstag. Plötzlich erklingt eine schüchterne Stimme neben mir: “ Hey … du bist Iris, oder?“ Neugierig blicke ich auf. „Ja, genau, du sitzt zwei Plätze neben mir, oder?“, frage ich und sie nickt. „Du bist meistens recht … offen“, sagt sie dann zögerlich. „Nun … das mag stimmen!“, stimme ich ihr zu und muss ein wenig lachen. „Ich habe gesehen, dass du kleine Verse in dein Notizbuch gekritzelt hast und … naja, ich dachte, vielleicht kannst du mir helfen. Ich möchte gerne jemandem meine Liebe gestehen, aber finde einfach nicht die richtigen Worte. Es fällt mir so schwer, über so etwas zu sprechen“, flüstert sie mir ins Ohr. Meine Augen beginnen zu leuchten – ein Liebesbrief! „Natürlich!“, rufe ich sie zuckt ein wenig zusammen – sie scheint wohl wirklich schüchtern zu sein. „Lass uns nachher in der Bibliothek einen Tisch suchen und gemeinsam etwas verfassen“, schlage ich vor, damit wir etwas ungestörter sein werden. Die schüchterne Schülerin nickt und verschwindet mit roten Ohren auf ihrem Platz.

Nach dem Unterricht begebe ich mich eilig in die Bibliothek. Die Schülerin wartet dort schon und wir setzen uns ohne viele Worte an einen der abgelegenen Tische und beginnen zu flüstern. Sie berichtet mir von ihrer ersten Liebe, der sie nun ein kleines Geschenk machen möchte, mit einem persönlichen, kleinen Brief. Nichts großes, nichts allzu pompöses über die ewige Liebe – sie möchte ihre Schmetterlinge im Bauch beschreiben. Während wir beratschlagen und einige Bücher zur Hilfe nehmen, vergeht die Zeit wie im Flug.

Nach ein paar Stunden haben wir ein paar Zeilen zu Papier gebracht, die ihr gefallen:

Die Blumen sprießen langsam,
Der Winter zieht nun aus,
Spazieren geh’n gemeinsam,
mit einem Blumenstrauß.

Die zarten weißen Knospen
vom Flieder rein und neu,
die Sonnenstrahl’n im Osten
ich hoff’, dass du dich freust

Nun – es ist wahrlich nicht zu vergleichen mit den Meisterwerken von alten Gedichtsschriften, aber die Worte kommen von Herzen und das war der Schülerin wichtig. Mit einer wunderschönen Handschrift schreibt sie die Zeilen ins Reine auf eine kleine, rote Herzkarte. Sie will ihn auf einen Spaziergang einladen und ein paar seiner Lieblingsblumen schenken und weißer Flieder ist ein Symbol für die erste Liebe – das sollte er auf jeden Fall verstehen! Ich hoffte sehr, dass die Schülerin einen tollen Tag mit ihrem Auserwählten verbringen würde!