LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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4 März, 2025| Iris|

Heute steht meine erste praktische Übung in Verwandlung an. Nachdem wir in der letzten Stunde viel über das Konzept der Verwandlung an sich gelernt haben, sollen wir heute unsere ersten Versuche in der Praxis starten. 

Professorin Elinor lächelt uns an, während sie uns unsere heutige Aufgabe erklärt. Natürlich – wir starten nicht zu kompliziert – aber ein bisschen enttäuscht bin ich dennoch. Bei der letzten Stunde hatte ich mir meine eigene Verwandlung ausgemalt, welche Tierform ich wohl annehmen würde – bloß um heute ein Stofftier zu verwandeln. Andererseits möchte ich auch nicht mit riesigen Mauseohren, Schnurrhaaren oder merkwürdig geformten Tatzen enden, wenn ich meine Verwandlung nicht schaffe! Also… vielleicht ist es wirklich besser so. Kleine Schritte, große Träume! 

Ich blicke das Stofftier vor mir an – zum Glück ist es keins, was mich mein Leben lang begleitet hat, denn das hätte ich unmöglich verwandeln können. Es ist ein kleiner pinker Oktopus, ziemlich niedlich und eigentlich viel zu schade für eine Verwandlungsübung. Aber das hätte ich wohl über fast jedes Stofftier gesagt. 

„Schließt die Augen und stellt euch die Verwandlung ganz genau vor. Was soll aus eurem Stofftier werden? Eine Kerze, ein Buch oder etwas ganz anderes? Für den ersten Versuch könnt ihr etwas Prismafarbe über das Stofftier träufeln, das macht die Verwandlung einfacher!“, erklärt uns Professorin Elinor noch, bevor wir starten dürfen. 

Ich starre meinen Oktopus eine ganze Weile an – er ist hauptsächlich rund und hat lang Arme angenäht. Was… könnte er werden? Ich blicke ihn noch einige Minuten an, bevor ich mich entscheide. Eine Vase! Für meine Blumen, dafür dürfte er perfekt sein. Ich stelle mir eine Vase vor, inspiriert vom Oktopus. Ich träufle die Prismafarbe über das Oktopusstofftier und spreche dann meinen Zauberspruch: 

Wandle dich, oh Gegenstand, 
verwandle dich von Zauberhand, 
zeige mir was in dir steckt, 
habe ich dich neu entdeckt!

La Le Lillium! 

Mit einem schimmern verbiegt sich das Stofftier, die langen Arme schmelzen dahin und aus dem Klumpen formt sich etwas neues – die gläserne Vase mit dem rosa Schimmer, die ich mir vorgestellt hatte. Als die glitzernden Funken der Magie verschwunden sind, fasse ich die Vase vorsichtig an. Ihre Textur ist glatt, kühl und hart – nichts erinnert mehr an das Stofftier. Begeistert blicke ich Elisa an und sie nickt mir zu. „Das hast du super gemacht!“, flüstert sie mir ins Ohr.