LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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    23. Januar 2025||
26. Januar 2025| Iris|

Mit großen Augen sehe ich mich im Klassenzimmer um – nachdem mein größter Traum wahrgeworden ist und ich wirklich an der Lunastria Akademie lernen darf, bin ich schon ganz aufgeregt. Ich male mir aus, wie die anderen Schüler*innen und wohl sind… Während mein Blick in die Ferne abschweift, betritt Professorin Estrella den Raum. Ich bemerke sie erst, als ihre herzliche Begrüßung meine abgeschweiften Gedanken ruckartig in die Realität zurückholt. Hastig stimme ich in den Chor an Stimmen ein, die die Professorin begrüßen.

„Ich werde euch in Hexerei und Magie unterrichten. Bei mir lernt ihr den richtigen Umgang mit einem Zauberstab und neue Zaubersprüche – außerdem bringe ich euch alles über Hexenrituale und alte Bräuche bei, was ihr für eurer kommendes Leben wissen müsst.“ Ich sehe mich um und bemerke, wie die anderen Schüler*innen mehr oder weniger aufmerksam zuhören. Einige schreiben schon fleißig in ihrem Notizbuch mit … oh, ich habe meins wohl vergessen? Etwas zerstreut durchsuche ich meinen neuen Rucksack, doch dann fällt mir ein – ich hatte nur das nötigste in der flotten Feder gekauft. Ich seufze und hoffe einfach, dass ein Notizbuch heute noch nicht so wichtig wäre. Und schon wieder war ich abgelenkt gewesen – Professorin Estrella war schon über die Einleitung hinaus. „Heute starten wir erst einmal mit einer der wichtigsten Grundlagen! Wir werden heute den Hexenkessel besuchen, eine Manaquelle, bei dir wir unsere magischen Kräfte aufladen können. Nehmt bitte eure Sachen mit und dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg“, erklärt sie und wartet an der Tür auf uns. Schnell werfe ich mein Lehrbuch und meinen Stift in den Rucksack und bin froh, dass wohl nicht auffallen wird, dass ich noch keinen Notizblock besitze.

Mit schnellen Schritten folge ich den anderen Schüler*innen aus dem Klassenraum. Einige reden schon offen miteinander und haben wohl schon Freundschaften geschlossen. Verträumt laufe ich weiter, während ich mir ausmale, was ich mit meinen neuen Hexenfreundinnen alles machen könnte. Ein gemeinsamer Besuch im Knusperhäuschen … hach, so ein Blaubeer-Cupcake wäre nun genau das Richtige! Als ich mich wieder umsehe, sind wir schon beim Hexenkessel angekommen. Obwohl ich hier schon einmal war, kann ich noch jede Menge neue Dinge entdecken. Wir setzen uns auf die nahe gelegenen Parkbänke und vorsichtig versuche auch ich mich mit den Anderen bekannt zu machen. Die Hexe neben mir lächelt mir aufmunternd entgegen, während ich mich vorstelle und von meinem großen Traum eine Blütenhexe zu werden, berichte.

Nach einiger Zeit bemerkt die Hexe, mit der ich mich unterhalte, dass Professorin Estrella wieder begonnen hat, den Unterricht weiterzuführen und stupst mich behutsam an. Ein wenig peinlich berührt verstumme ich und wende mich ebenfalls Professorin Estrella zu. Behutsam legt sie der ersten Schülerin eine leuchtende Kugel in die Hand. „Stell dir einen Begleiter vor, der dich stets unterstützt und an deiner Seite ist. Gleichzeitig trägst du die Verantwortung, für ihn zu sorgen und ihm eine Heimat zu geben“, erläutert sie und geht zur nächsten Schülerin. „Oh“, mache ich vor lauter Aufregung und die Hexe neben mir kichert kurz. „Ich glaube wir haben den Anfang schon verpasst“, flüstert sie mir zu und ich nicke.

Aufmerksam beobachte ich die anderen Schüler*innen, die nach und nach ihre Kugeln in die Hände gelegt bekommen. Nach einiger Zeit beginnen die Kugeln zu vibrieren, doch bevor ich sehen kann, was geschieht, steht Professorin Estrella schon vor mir und ich nehme meine Kugel entgegen. Prüfend sieht sie mich noch einmal an, bevor sie wiederholt: „Konzentriere dich auf die Kugel und stelle dir deinen Begleiter vor.“ Eifrig nicke ich und schließe die Augen. Ich konzentriere mich auf die Kugel in meinen Händen, wie sie sich anfühlt und was ich von ihr spüren kann. ‚Vorstellungsvermögen ist zum Glück etwas, was ich zu genüge besitze!‘, dachte ich mir. Ich spüre, wie die Kugel anfängt zu vibrieren, ja – beinahe zu pulsieren und stelle mir vor, wen ich mir als meinen Begleiter wünschen würde. Jemand verantwortungsbewusstes, der meine träumerische Ader ausgleichen konnte. Aber auch jemand, der die Natur und Blumen dieser Welt genauso liebt, wie ich.

Als ich meine Augen wieder öffne, schwebt eine kleine, süße Elfe vor mir. „Aww“, sage ich und schenke ihr ein Lächeln. „Mein Name ist Iris, und deiner?“, frage ich und die Elfe sieht mich freundlich an. „Mein Name ist Elisa“, antwortet sie. In dem Moment haben wohl alle ihre Elfen … erwachen lassen? Professorin Estrella steht wieder mittig zwischen uns allen und gibt uns noch einige Informationen zum Umgang mit den Elfen. „So, das war alles für heute. Bitte denkt daran, alles nötige zu kaufen, um eure Elfe gut versorgen zu können. Damit ist der heutige Unterricht beendet!“ – „Danke, Professorin Estrella“, ertönt es wieder im Chor. „Dann sollten wir wohl erst einmal ein paar Sachen kaufen“, sagt Elisa und blickt mich auffordernd an. „Ähm, ja genau, das klingt super!“, stimme ich ihr zu und denke bei mir, dass sie wohl wirklich verantwortungsbewusst ist. Mit ihrem süßen Aussehen zusammen ist das beinahe ein wenig lustig. „Mein Traum ist es übrigens, eine Blumenhexe zu werden“, erzähle ich der Elfe, als wir uns mit den anderen Schüler*innen auf den Weg in die Stadt machen. Die Hexe, die neben mir saß, kichert wieder. „Erzählst du das immer als erstes, wenn du jemanden kennenlernst?“, neckt sie mich und ich lache ebenfalls. „Meistens!“, stimme ich ihr zu und gemeinsam gehen wir los, um das Nötigste für die nächsten Tage zu kaufen.

Das war wirklich ein toller erster Tag! Auch wenn ich eventuell besser aufpassen sollte …