2. Stunde Wahrsagerei. 

Professorin Celestine erklärt genau, was für eine gute Vorhersage wichtig ist. 

Hazel saugt ihre Worte wie ein Schwamm auf. 

Eine gute Vorhersage erfordert eine klare Fokussierung. Es ist sogar möglich komplexe Aufspürzauber über weite Entfernungen hinweg auszuführen.

Bisher war es nicht möglich ihre Schwester mit dieser Form der Magie wiederzufinden. Doch wenn Hazel sich richtig konzentrieren würde… das Vorhersagen erlernen und richtig gut beherrschen würde – wäre es dann möglich? Zumindest einen Hinweis darauf wo sie war?

So viele Fragen in Hazels Kopf, das sich leichte Kopfschmerzen bemerkbar machten. 

Minni und Rikku neben ihr, stupsten sie zeitgleich an. „Hey. Wir sind dran!“ Flüsterte Rikku. 

„Oh! Ok. Entschuldigt.“ Flüsterte Hazel zurück und schob ihre Kristallkugel vor sich. Sie starrte hinein. Nichts. Hazel starrte weiter hinein. Dachte nach. Dachte an so vieles. Ihre Schwester. Ihre Eltern. Das Studium an der Akademie. Schweißperlen rollten an ihrer Stirn herunter. Nichts. 

Professorin Celestine stand nun direkt vor Citrin und ihrer Kugel mit einem skeptischen Blick und Falten auf der Stirn. „Du bist viel zu verkrampft Schätzchen, so wird das nix.“ Sie ging hinter Hazel und legte ihre Hände auf deren Schultern. Neugierig beobachteten Rikku und Minni das Geschehen. Auch die anderen Hexenschüler hatten sich um den Platz versammelt. Das passte Hazel garnicht. 

„Bitte einmal tief durchatmen. Augen schließen und an etwas schönes denken. Mach es nicht so kompliziert bei deinem ersten Blick in die Kugel.“ 

Gesagt, getan. Hazel schloss ihre Augen. Atmete tief ein und dachte an ihre Freundinnen. An ihre Elfe Citrin die ihr so sehr ans Herz gewachsen war. Die Hände hatte sie an ihrer Kristallkugel. 

Ein Raunen ging durch die Klasse. Hazel riss ihre Augen auf und starrte in ihre Kugel. 

Ein Nebel war zu sehen. Dann eine glitzernde Fläche… Eis? Hazel sah skeptisch in die Kugel hinein. Sie sah Citrin, die warm eingehüllt fröhlich durch die Luft flog und sie sah sich selbst mit Schlittschuhen. Eher unbeholfen über das Eis „laufen“. Dann huschte ein kleines schwarzes Ding an beiden vorbei. Eine Fledermaus! 

Dann war es vorbei. Hazel blinzelte und die Professorin klatschte in die Hände. „Na bitte. Habt ihr gesehen? Ihr müsst entspannt bleiben. Wenn ihr zu verkrampft seit oder euch etwas wünscht, dann wird das nichts. So funktioniert es leider nicht. Habt ihr mehr Erfahrung und Übung dann kann man mit einem Zauber da natürlich mehr erreichen.“ Sprach sie zu den neugierigen Hexen und sah Hazel mit einem aufmunternden Blick an. Der Unterricht ging weiter. 

Minni sah zu Hazel. „Du hast an deine Schwester gedacht, oder?“ Fragte sie leise. „Ja. Das war wohl zu viel. Zu kompliziert.“ Entgegnete Sie enttäuscht. „Dann vielleicht das nächste Mal.“ Sprach Rikku ihr Mut zu. Hazel lächelte. „Na immerhin weiß ich jetzt wieder wir die nächste Fledermaus finden können“ zwinkerte Sie den beiden zu. 

Hazel nahm sich vor, fleißig zu üben und das arbeiten mit der Kristallkugel in Perfektion zu beherrschen. Vielleicht fand sie damit einen Weg ihre Schwester zu finden!