5. Stunde Gartenpraxis 

Hazel sah, wie Citrin traurig vor der vertrockneten Pflanze schwebte. Es war kein schöner Anblick. Alles Leben schien aus der Pflanze entwichen zu sein.

Hazel spürte einen Stich, als sie die traurige Haltung ihrer kleinen Elfe sah. „Ach, Citrin“, flüsterte sie sanft und strich vorsichtig über die dünnen, graubraunen Blätter, die beim leisesten Berühren knisterten. „Keine Sorge. Das kriegen wir wieder hin. Hilfst du mir?“ Sie lächelte Citrin aufmunternd zu. Citrin nickte und sah entschlossen aus. Beide holten tief Luft und ließen ihre Hände über dem Topf schweben. Ein warmes, goldenes Licht begann, aus Hazels Fingerspitzen zu strömen. Auch Citrin konzentrierte sich fest, plötzlich begann auch die kleine Elfe golden zu leuchten. „Lunae Lucens, erwache kleine Pflanze und erstrahlen mit neuer Kraft.“ sprach Hazel mit fester Stimme.

Das Licht von Hazels Händen und Citrins Aura umhüllte die Pflanze wie ein warmer Nebel. Die Klasse hielt den Atem an.

Langsam, fast zögerlich, verlor der graue Stängel seine dürre Härte. Ein winziger grüner Schimmer kroch über die obersten Äste. Dann, schneller werdend, begann die Pflanze, sich aufzurichten. Die vertrockneten Blätter fielen ab und wurden sofort durch neue, saftig grüne Triebe ersetzt. Innerhalb weniger Herzschläge stand eine pralle, lebendige Pflanze vor ihnen, die den Raum mit frischem Duft erfüllte.