Heute war es endlich so weit: meine allererste Besenflugstunde bei Professorin Jane. Schon beim Aufwachen kribbelte es in meinem Bauch wie eine Handvoll Flummis. Ich schnappte mir mein Schulheft samt Stift und machte mich auf den Weg.
Professorin Jane wartete bereits auf der Flugwiese – Sie schaute mit ernster Miene über die Reihen neuer Hexenschülerinnen, die sich eingefunden hatten und ihren zugeteilten Schulbesen in der Hand hielten. Ich natürlich auch dabei!
Als mein Name aufgerufen wurde, trat ich vor und schwang mich etwas unbeholfen auf meinen Besen. Er fühlte sich glatter an als gedacht, und als ich „Steig auf!“ rief, schoss er mit einem Ruck nach oben.
Ich kreischte auf – nicht sehr hexenhaft, ich weiß – und klammerte mich an den Stiel, während meine Beine wild baumelten. Für einen Moment dachte ich, ich würde jeden Augenblick herunterpurzeln. „Ruhig atmen, Corax“, murmelte ich mir selbst zu. Ich hörte Professorin Janes Stimme: „Du musst mit dem Besen eins werden, nicht gegen ihn arbeiten!“
Also schloss ich die Augen, atmete tief ein, dann wieder aus. Ich erinnerte mich an das Gefühl, wenn Magie durch meine Fingerspitzen kribbelt. Und plötzlich – als hätte der Besen mich verstanden – wurde mein Flug ruhiger. Ich öffnete die Augen und… ich schwebte! Unsicher, aber in der Luft!
Nach ein paar Minuten flog ich kleine Kreise, dann eine vorsichtige Acht. Meine langen Haare flatterten im Wind, mein Herz klopfte wie wild – aber diesmal vor Freude. Ich war wirklich in der Luft. Ich flog!
Als ich schließlich wieder sicher landete, klatschte Professorin Jane einmal in die Hände und nickte mir anerkennend zu. „Gar nicht schlecht für die erste Stunde, Corax.“
Und ich? Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln.