LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Wieder da!
    24 April, 2025||
19 April, 2025| Coco|

Seit Beginn des Häschenmondes übe ich nun schon fleißig die Choreographie für den Tanz am letzten Tag der Festlichkeiten. Mit meinem unheimlich großartigen Erinnerungsvermögen und tadellosem Konzentrationsvermögen war das natürlich absolut kein Problem für mich…
Wem will ich hier etwas vormachen? Es war eine echte Herausforderung, aber eine spaßige!

Jeden Abend ging ich den Tanz schnell einmal durch. So viel Zeit musste dann vorm Schlafengehen noch sein, neben den ganzen Übungen im Verteidigungs- und Musikunterricht, dem Vorbereiten von Mellows und meiner Kleidung für die Beschwörung des Mondhäschens und dem, was sonst noch während des Events anstand. An einigen Tagen übte ich die Schritte gemeinsam mit meinen Freundinnen, an anderen Tagen auf meinem Zimmer nur mit Mellow, die auch fest entschlossen war, am Fest teilzunehmen.
Sie sah mit ihren kurzen Gliedmaßen zu niedlich aus, wie sie versuchte die einzelnen Schritte nachzuahmen, dass ich aufpassen musste, sie nicht zu sehr zu necken. Sie tat immerhin ihr Bestes.

Und dann war es schließlich soweit, heute war der letzte Tag des Häschenmondes, der Tag an dem der besondere Tanz von allen zusammen aufgeführt wurde. Ich hatte unsere Kleider noch rechtzeitig fertig bekommen, welche in den Farben des Frühlings strahlten, geschmückt mit kleinen, selbst geflochtenen Ornamenten aus Stroh und Gräsern.
Nüchtern betrachtet konnte ich die Abfolge der Schritte mittlerweile in- und auswendig, und trotzdem wurde mir vor lauter Aufregung kurz vor Beginn etwas mulmig, sodass ich hilfesuchend mein Amulett mit einer Hand umschloss.
Mellow und meine Freunde lenkten mich von der aufkommenden Aufregung jedoch schnell ab und als dann auch noch die schöne Musik anfing war von dem mulmigen Gefühl nichts mehr zu spüren. Stattdessen konnte ich die gesamte Zeit über gar nicht mehr aufhören zu lächeln und zu grinsen.

Einen Schritt vor den anderen, die Arme im Takt bewegend, synchron mit so vielen anderen Hexen, Hexenschülern, Feen und sogar Babys, sich ganz der Musik und der Magie des Moments hingebend. Ich musste gar nicht mehr darüber nachdenken, welcher Schritt als nächstes kam, es passierte alles so automatisch und schien auch eigentlich gar nicht mehr so wichtig. Denn die Energie, die bei diesem Ritual entstand war einfach unbeschreiblich schön.

Wir alle feierten gemeinsam den Beginn des Frühlings, das erneute Erwachen der Natur nach einem stillen Winter und es war als würde sogar die Natur selbst unserem Tanz beiwohnen.
Der Wind trug die ersten Blütenblätter und den Duft des Frühjahrs zu uns herüber und wirbelte um uns herum und wir konnten nicht anders als einfach ausgiebig zu lachen, während wir uns weiterhin im Takt der Musik bewegten.
Immer weiter und weiter, bis die Sonne langsam wieder aufging, tanzten wir um das wärmende Feuer und hielten erst inne, als die Musik schlussendlich verstummte. Dies war dann auch der Moment, in dem ich plötzlich auf die Knie sank und Mellow auf meiner Schulter landete. Wir hatten gar nicht gemerkt, wie ermüdet unsere Glieder schon waren und als ich mich umschaute, schienen wir da nicht die einzigen zu sein.
Mit einem müden, aber zufriedenem Lachen beendeten wir das Häschenmondfest also.

Dies war mein erstes Fest als Hexenschüler. Sicher würde ich die Ekstase des gemeinsamen Tanzes nicht so schnell vergessen und freute mich schon unheimlich auf das nächste Fest.