LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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25.12. – 29.12.2024

So viel ist in der ersten Woche passiert. So viel, dass ich gut nachdenken muss, was genau alles. Ach, hätte ich doch nur eher angefangen Tagebuch zu führen, aber da kann man jetzt auch nichts mehr dran ändern. Aber zum Glück gibt es da einen Zaubertrank, der mir dabei helfen wird, mich zu erinnern!
Also los~

An meinem ersten Tag hier hat es geschneit glaube ich. Nachdem wir uns in der Stunde für Hexerei und Magie einander vorgestellt hatten und Professorin Estrella uns die Manaquelle ‚Hexenkessel‘ gezeigt hatte, bekam ich meine kleine Elfenkugel und lernte Mellow kennen. Auch wenn sie an diesem Tag noch etwas schüchtern und müde war. Ich habe sie schrecklich lieb, auch wenn sie sehr eigensinnig und impulsiv sein kann.

Anschließend ging ich erst einmal mit Nyx nach Helvik in ‚Die flotte Feder‘, um uns für den bevorstehenden Unterricht auch vernünftig auszurüsten. Es gibt dort so viele niedliche Stifte und Hefte und Taschen und alles was man sonst so im Schulalltag gebrauchen kann. Nyx ist übrigens Schuld an meiner Hexenausbildung – also quasi, denn sie hatte mir von ‚Lunastria‘ berichtet und mich überredet mich auch anzumelden. Ich bin wirklich froh, dass sie mich überzeugt hat, eine Hexe zu werden ist so aufregend!

Am nächsten Tag ging es dann auch schon los~
Bewaffnet mit Schulheft, Stift und Schultasche trat ich die nächste Stunde für Hexerei und Magie an. Tatsächlich hatte sich Mellow mittlerweile auch aus ihrer Kugel getraut und saß, neugierig alles beobachtend, auf meiner Hutkrempe. Leider hatte ich bei meiner Bewaffnung allerdings das Hexereibuch aus der Bibliothek vergessen, doch freundlicherweise ließ Nyx mich mit in ihres schauen.
Ich weiß noch, dass ich mich schrecklich überfordert gefühlt hatte mit all denn neuen Informationen, der neuen Umgebung und sowieso im Allgemeinen, sodass ich mit meinen Fragen mehr als einmal zu Nyx gerannt bin. So auch an diesem Tag, an dem sie mir nach dem Unterricht half, das Buch in der Bücherei zu finden und auszuleihen.
Was nun meine zwei Zaubersprüche für den Unterricht waren, weiß ich gar nicht mehr so genau, doch ich glaube es war ein kleines Lichtchen erscheinen zu lassen und ein Zauber um mich aufzuwärmen, oder zumindest Mellow. Es war so schrecklich kalt draußen.

Am dritten Tag gesellte sich Chary zu uns und lud Nyx und mich auch gleich zu einem Picknick in der Nähe der Manaquelle ein, weshalb es dort auch schön warm war und im Anschluss besorgte ich mir in der Stadt noch ein paar Dinge für den nächsten geplanten Unterricht und lernte Dela in ihrem Magieladen kennen. Alles was sie verkaufte, war so schrecklich interessant, dass ich am liebsten alles mitgenommen hätte, doch die Vernunft siegte und so besorgte ich erst einmal nur das, was ich zeitnah benötigte.
Mellow hatte sich noch nicht getraut mitzukommen und wartete lieber auf meinem Zimmer. Im Unterricht hatte ich mich (nun mit meinem eigenem ausgeliehenem Buch) wieder an meinen beiden Zaubersprüchen versucht und schaute mir auch schon ein wenig die anderen Unterrichtsfächer an.
Ich erfuhr, dass ich im Unterricht für Gartenpraxis lernen würde, einen eigenen, kleinen Elfenbeerenbaum zu züchten. Und da ich nun eine kleine Elfe zu ernähren hatte, war das ja schon eigentlich so etwas wie meine Pflicht. Außerdem war es auch ein Unding, dass ich als Hexe noch nicht fliegen konnte, dass war immerhin auch eine wichtige Voraussetzung und in meinen Augen nicht verhandelbar. Wenn ich einen Grund hatte Zaubern zu lernen, dann war es, um fliegen zu können!
Am Abend des dritten Tages, hatte ich noch einmal versucht mich ein wenig mit Mellow anzufreunden, indem ich zusammen mit ihr ein paar Weihnachtskekse backte. Wie ungeschickt und vorsichtig sie noch war, einfach zu niedlich~

Der darauffolgende Tag war schrecklich vollgestopft!
Im Unterricht für Besenflug bekam ich von Professorin Jane einen Schulbesen zugeteilt und die Grundlagen des Fliegens beigebracht. Es war faszinierend zu entdecken, dass ein Besen, optisch solch einer, wie man ihn zu Hause nur zum Fegen nutzt, hier nun ein Wesen und Charakter besaß. Der Besen auf dem ich lernte zu fliegen schien im Vergleich zu den anderen sehr zuvorkommend zu sein, denn es kam mir vor, als hätte er mich geführt und nicht anders herum, wie es eigentlich gängig war. So ein lieber Besen~
Ich hob ohne Probleme ab und ließ mir von ihm zeigen, welche Geschwindigkeit sich am besten dafür eignete, ein Gefühl für den Wind und das allgemeine Fliegen zu bekommen. In den Kurzen wurden wir langsamer, beim herauskommen wieder schneller. Stieg ich zu schnell auf, spürte ich den Druck in meinen Ohren, ebenso beim zu schnellen Abstieg.
Ich wollte gar nicht herunterkommen von meinem wundervollen Zauberbesen und fragte Professorin Jane, ob wir unsere Besen behalten dürfte, bis wir einen eigenen hatten, denn ich fürchtete, in der nächsten Stunde einen anderen zugeteilt zu bekommen. Doch sie versicherte mir, dass wir uns nicht umgewöhnen mussten. Und da ich ihn mit auf mein Zimmer nehmen durfte, bekam er zum dank am Abend auch erst einmal seine Borsten gepflegt.

Doch davor war es an der Zeit für meine erste Stunde für Gartenpraxis. Nach einem Rundgang im Schulgarten, der durch eine magische Barriere immer genau das Klima hatte, was die angepflanzten Blumen, Kräuter und Bäumchen so brauchten, wurde mir bewusst wie gut hier an der Hexenschule alles ausgeklügelt war. Natürlich brauchte man als Ausbildungsstätte für Hexen einen Ort, an dem man Rund ums Jahr einen funktionierenden Garten.
Außerdem wurde uns erklärt, wie wichtig der Umgang mit Pflanzen für eine Hexe und wie wichtig das Verständnis für die Flora war. Das machte alles sehr viel Sinn, weshalb ich schon sehr gespannt auf die nächsten Stunden war, in denen wir vielleicht sogar selbst etwas gärtnern durften, statt uns nur Theorien anzuhören.
Ich war schon immer ein sehr praktischer Lernen, weshalb es mir recht schwer fiel, mir alle Lektionen von Professorin Mandragora zu behalten. Doch was definitiv hängen geblieben war, waren die Informationen zu den Kräutern und Pflanzen, die besonders relevant für das brauen von Tränken waren. Zaubertränke zu brauen gehörte für mich auch einfach zum Leben einer Hexe dazu, damit würde ich mich auch bald beschäftigen.

Noch im Schulgarten wurde uns auch der kleinen Bienenstock der Akademie gezeigt, wo ich mir nach dem Unterricht so gleich zeigen ließ, wie man sich dort etwas Honig von den Bienen schenken lassen konnte. Das war immerhin das perfekte Geschenk für meine kleine, süße Mellow, die heute wieder zu Hause geblieben war und im Zimmer auf mich wartete.
Als ich ihr den Honig ganz stolz überreichte, war uns beiden recht schnell klar, dass wir nicht nur von Honig leben konnten, weshalb wir uns im ‚Verhexten Eintopf‘ und im ‚Knusperhäuschen‘ mit ein paar Leckereien eindeckten, ehe wir auf dem Weg nach Hause noch ein paar Schneemänner bauten.
Es hatte wieder den ganzen Tag geschneit, was ich im Garten gar nicht recht realisiert hatte. Doch nun draußen bemerkte ich die dicke schicht Puderzucker auf den Straßen. Wie hätten wir da einfach vorbeigehen können, ohne Schneemänner zu bauen? An dieser Stelle bemerkte ich auch, dass Mellow kreative Aufgaben wohl besonders lagen. Ihr Schneemann sah aus, als hätte sie schon dutzende davor gemacht, obwohl es ihr erster war. Auch wenn er natürlich durch ihre kleinen Händchen verhältnismäßig winzig war.

Am letzten Tag dieser aufregenden Woche hatte ich beinahe verschlafen, wenn Mellow mich nicht mit einem klingelnden Meckern geweckt hätte. Sie konnte noch nicht reden, weshalb ihre Stimme wie eine helles Glockenläuten erklang, ohne Worte dabei zu formen. Ich dankte ihr mit dem Versprechen, sie dürfe sich heute Nachmittag etwas wünschen, schnappte mir meinen Schulbesen und verschwand zu meiner zweiten Stunde für Besenflug.
Noch auf dem Weg fiel mir ein, dass mein Versprechen vielleicht zu offen gehalten war und hoffte einfach, dass Mellow sich etwas tatsächlich umsetzbares überlegt hatte.

Der erste Teil des Unterrichts war zu meinem Leidwesen sehr theoretisch gehalten, doch in der zweiten Hälfte durften wir wieder das Fliegen üben. Ich weiß nicht genau woran es lag, ob mein Besen heute einfach nicht so kooperativ war oder vielleicht war ich auch einfach zu überschwänglich, doch irgendwie konnte ich nur ganz knapp einer Bruchlandung entgegnen, indem ich einen Schlenker machte und schließlich bei den Beerenbäumchen im Schulgarten landete.
Ich stieg von meinem Besen und bestaunte die vielen kleinen Töpfe, in denen unterschiedlichen Bäumchen wuchsen. Eine Schülerin pflegte ihres gerade, weshalb ich die Gelegenheit nutzte, um mir von ihr erklären zu lassen wie genau sie das denn tat. Zuvorkommend erklärte sie mir im Detail wie viel Wasser sie nutzte und wie sie das Wasser zuvor ein wenig verzauberte, damit das Bäumchen besser wachsen würde und nach einer Weile zeigte sie auf den Besen in meiner Hand und fragte, ob ich nicht gerade eigentlich in einem anderen Unterricht stecken würde.
Panisch erinnerte ich mich an das, was ich gerade eigentlich getan hatte, blickte auf die große Uhr der Akademie und flog rasch wieder zu den anderen Schülern zum Besenflugplatz. Natürlich maßregelte mich Professorin Jane ein wenig, weil ich das Gelende verlassen hatte, lächelte gleich darauf aber sanft und bat mich, beim nächsten Mal besser aufzupassen, oder doch bitte schnell wieder zurück zu kommen. Etwas beschämt flog ich den kurzen Rest der Stunde nur sehr niedrig über den Boden und besorgte wie empfohlen im Anschluss die Besenpolitur von Dela.
Wieder musste ich mich zusammenreißen, nicht mehr zu einzukaufen als ich benötigte…

Müde und erschöpft ließ ich mich in meinem Zimmer schließlich aufs Bett fallen und summte entspannt vor mich hin, als Mellow aufgeregt angeklingelt kam und mich an mein Versprechen erinnerte.
Zu meinen Glück gefiel ihr offenbar das Kekse backen von vorgestern so gut, dass sie es wiederholen wollte. Das war doppelt praktisch, denn zum einen war es wirklich leicht umsetzbar und zum anderen waren die anderen Kekse mittlerweile leer und ich hätte wirklich gerne wieder neue Naschereien im Zimmer.

So ließen Mellow und ich diese aufregende Woche gemeinsam ausklingen, während wir auf meinem Bett saßen, hinaus in den Schnee schauten und unsere frisch gebackenen Kekse knabberten.