Ringe…, dachte ich seufzend. Gerade einen Schmuck den ich nicht so gerne trage, da ich schon viele und leider auch den meiner Mutter verloren hatte. Was sie mir bis heute Ăźbel nimmt.
Ich schob meine Nicht-Begeisterung beiseite und inspizierte den Ring haargenau. Er wies keinerlei Spuren von äuĂeren EinflĂźssen auf. Keine Dellen, keine Kratzer. Der Goldschmied musste seine Politurpaste verzaubert haben. Ich hatte noch nie so einen perfekten Ring gesehen.
Ganz intuitiv hauchte ich meinen warmen Atem an den Ring. Der Ring beschlug leicht und verzog sich dann in Spiralen. Als wßrde man Wasser den Ausguss lang beobachten. Merkwßrdig. Ich wiederholte diesen Vorgang noch zwei Mal und merkte, dass sich kleine Kondensadern auf dem Ring bildeten. Da sich die Feuchtigkeit durch die Brechung des Lichts etwas von der Oberfläche abhoben, sah es aus, als hätte der Ring hervorstehende Adern.
Wiedermal schloss ich die Augen und mit dem nächsten Anhauchen des Rings sprach ich:
„Lumina Lumora Lunara â Zeit des Leuchtens!
Leuchten soll das Leben mein,
im GlĂźhen will ich ewig sein.
Die Kräfte wachen, still und klar,
Magie ist da â so wunderbar!“
Der Ring fing an zu erwachen. Erst schwach, dann pulsierend. Als der Ring am stärksten leuchtete, platzten an einigen Stellen die Adern auf und feuerten magmaähnliche Minigeysire in die Luft um den Ring. Damit er nicht an der magischen Kraft zerbrach, sprach ich gleich einen weiteren Zauber aus:
„Halte stand, o Herz aus Stein,
die stetig Macht soll ewig sein.
Ich herrsche Ăźber Sturm und Wut,
in meinem Willen wächst die Glut.
Kein Schatten dringt durch meinen Bann â
die Welt gehorcht, weil ich es kann.“
Nun wurde alles still um den Ring. Nur noch ein zartes Vibrieren erfĂźllte die Luft und der Ring schwebte, wie die Feder zuvor sanft in der Luft vor mir. Geschafft!