Es war soweit: Mittsommer in Helvik. Das Fest, auf das ich mich das ganze Jahr über freute, hatte endlich begonnen. Zusammen mit Jinx hatte ich wochenlang im Akademiegarten Blumen gezogen, gepflegt und auf diesen Tag vorbereitet. Schon früh morgens schnitten wir die schönsten Blüten und sammelten Moos und kleine Äste im nahe gelegenen Wald.

Meinen Stand hatte ich an einer der Hauptstraßen aufgebaut. Über dem Holztisch hingen kleine Laternen, die sanft im Wind schwangen. Vor mir lagen die Materialien, bereit zu zauberhaften Kränzen gebunden zu werden. Ich nahm mir für jeden Kranz Zeit, ließ meine Finger mit Bedacht über die Blüten gleiten und band die Äste vorsichtig um das Moos.

Sobald ich einen Kranz fertiggestellt hatte, legte ich ihn auf meinen Tisch, zückte meinen Zauberstab und schloss kurz die Augen. Ich konzentrierte mich auf die Magie in mir, stellte mir den Menschen vor, der ihn tragen würde, und flüsterte leise einen Zauber. Ein Kranz erhielt eine Brise, die dem Träger stets sanft um die Wangen streichen würde. Ein anderer verströmte beständig einen zarten Blumenduft. Es gab auch Kränze mit einer Aura, die Ruhe und Entspannung schenkten, und wieder andere, die kleinen Schutz gewährten.

Schon bald füllte sich mein Stand mit Besuchern. Sie bestaunten die Kränze, sprachen mit mir über ihre Lieblingsblumen und lächelten zufrieden, sobald sie den Zauber spürten. Jinx flatterte begeistert zwischen den Kunden hin und her und half mir, die Wünsche entgegenzunehmen.

Eine ältere Hexe mit warmen Blick nahm einen meiner Schutzkränze und drückte ihn an ihre Brust. Sofort sah ich, wie ihre Schultern sich entspannten und ein zufriedenes Lächeln über ihr Gesicht huschte. „Das ist genau, was ich heute brauchte“, sagte sie leise und legte mir ein paar Münzen auf den Tisch. Ich lächelte zurück, erfüllt von Stolz und Freude über meine Arbeit.

Die Nacht brach hinein und ich betrachtete zufrieden meinen fast leeren Stand. Ich hatte noch ein wenig Material übrig und machte mich dran, ein paar weitere Kränze zu erstellen. Der erste war für Chary; bestückt mit Lavendelbündel, die ich ringsrum um den Kranz gebunden hatte. Mein gewählter Zauber für diesen Kranz war sicher für eine beruhigende Nachtruhe.

Der zweite Kranz war für Coco bestimmt. Ich wählte bestimmt rote Hortensienbälle, Mohnblumen und weißes Schleierkraut, welches ich zwischen die einzelnen Blüten schmückte um die Illusion eines Fliegenpilzes zu kreieren. Diesen verzauberte ich mit einem kleinen Glückszauber, der sie bei ihrer Suche von Material helfen sollte.

Auch für mich selbst machte ich noch als guten Abschluss einen Kranz. Hierfür nahm ich rote Rosen und blaue Kugeldisteln die spielerisch auf dem Moos tanzten. Er soll das Herz ermutigen, sobald man ihn ansieht.

Als ich fertig war, lehnte ich mich entspannt zurück. Mittsommer hatte gerade erst begonnen und war bereits jetzt schöner als je zuvor.