LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

  • Wieder da!
    24 April, 2025||
9 April, 2025| Kara|

Es war eine kühle, klare Nacht, als ich mich auf den Weg zur alten Bibliothek der Akademie machte. Die Uhr zeigte kurz nach 22 Uhr, und die Dunkelheit umhüllte die Gebäude in einen geheimnisvollen Schleier. Ich war aufgeregt, denn die Aufgabe, einen Mufun einzufangen, versprach ein Abenteuer zu werden.

Als ich die Bibliothek betrat, umfing mich der vertraute Geruch von alten Büchern und Pergamenten. Das Licht der schimmernden Öllampen warf tanzende Schatten an die Wände, und ich konnte die kleinen, flauschigen Mufuns bereits in der Ferne huschen sehen. Sie waren wirklich so niedlich, wie Professorin Cybil beschrieben hatte – kugelrund und mit einem weichen, wuscheligen Fell, das in der Dunkelheit schimmerte.

Ich hatte mir vorgenommen, einen Ablenkungszauber zu verwenden, um die Mufuns in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ich suchte mir einen Platz in der Nähe eines großen Regals, das mit alten, wertvollen Büchern gefüllt war. Dort würde ich die Ablenkung inszenieren. Mit einem tiefen Atemzug konzentrierte ich mich und sprach den Zauber aus: „Distractio!“ Ein sanftes Geräusch, ähnlich dem Rascheln von Papier, ertönte auf der anderen Seite des Raumes. Sofort bemerkte ich, wie sich die Mufuns neugierig umdrehten und in die Richtung des Geräuschs liefen. Es war der perfekte Moment! Ich schlich mich leise hinter ihnen her, um sicherzustellen, dass ich sie nicht erschreckte.

Als ich näher kam, sah ich, dass ein Mufun besonders flink war und sich von den anderen abgesetzt hatte. Ich wusste, dass ich schnell handeln musste. Mit einem weiteren Zauber sprach ich: „Immobulus!“ Der kleine Mufun blieb abrupt stehen, seine großen, runden Augen blickten mich verwirrt an. Ich trat vorsichtig näher und sprach beruhigend auf ihn ein, um ihn nicht zu erschrecken. „Keine Sorge, kleiner Freund. Ich werde dich sicher zurück in den Elsterwald bringen.“ Mit sanften Bewegungen hob ich den Mufun auf und hielt ihn in meinen Händen. Er war warm und weich, und ich konnte spüren, wie sein Herzchen schnell schlug. Ich lächelte, als ich ihn betrachtete – es war ein kleiner, flauschiger Ball voller Energie. Nachdem ich die anderen Mufuns erfolgreich abgelenkt hatte, machte ich mich auf den Weg nach draußen.

Die Nacht war still, und der Mond schien hell am Himmel. Ich trug den Mufun vorsichtig in den Elsterwald, wo ich ihn sanft auf den Boden setzte. Er schaute sich um, schnüffelte an der frischen Luft und hüpfte dann fröhlich in die Büsche.