LUNASTRIA HEXENAKADEMIE
Werde eine Hexe
Schülerinnen
und Einkaufstraße
Deine Geschichte
Aufgeregt sitze ich im Klassenraum, denn heute haben wir die erste Stunde in Verwandlung. Wie der Name schon sagt, werden wir uns hier wahrscheinlich in irgendetwas verwandeln – oder verwandeln wir etwas anderes? Tuschelnd tausche ich mich mit der Schülerin neben mir aus und sogar unsere Elfen steigen in das Gespräch sein, so gut es eben geht. „Glaubst du wir verwandeln uns selbst in irgendwas?“, frage ich und spiele nervös mit einem meiner Stifte. „Bestimmt, bestimmt. Etwas zu verzaubern lernen wir schließlich in Hexerei und Magie, oder?“, antwortet sie mit einem bestätigenden Nicken. „Aber … in was verwandeln wir uns wohl? In … Tiere?“, sage ich mit leuchtenden Augen. Ich wollte schon oft ein kleines Tierchen sein – ob dieser Wunsch nun wohl in Erfüllung geht? Bevor wir weiter diskutieren können, betritt Professorin Elinor den Raum.
„Guten Morgen, liebe Schülerinnen!“, ruft sie und wartet kurz, bis das Tuscheln verstummt ist. „Ich werde euch in der Kunst der Verwandlung unterrichten. Kunst – das sage ich ganz bewusst, denn die Verwandlung ist mehr als Magie. Es erfordert Training, präzise Fertigkeiten und Vorstellungskraft. Eure Verwandlung wird von eurem eigenen Geist begrenzt!“ Sie schaut uns prüfend an und fährt dann fort: „Das Bild in eurem Kopf ist der Schlüssel. Ohne klare Vorstellung wird euch keine Verwandlung gelingen. Und da diese Fähigkeit nicht für alle ein natürlicher Prozess ist, werden wir die bildliche Vorstellungskraft heute trainieren – und ich rate euch, das auch in eurer Freizeit immer mal wieder zu machen! Heute soll jeder von euch eine Skizze von dem Tier anfertigen, in das ihr euch verwandeln wollt. Bitte denkt daran, dass es möglichst präzise sein sollte. Nutzt diese Bücher als Referenzen, um euch jedes Detail einzuprägen!“
Gemeinsam durchstöbern meine Sitznachbarin und ich einige Bücher. Schließlich entscheide ich mich nach einigem hin und her nicht für ein klassisches Hexentier, zum Beispiel eine Katze oder einen Frosch – sondern für ein süßes Gleithörnchen. Sie sind agil und außerdem ein wichtiger Teil der Natur – vielleicht aber auch, weil mich das Gleithörnchen aus dem Buch mit seinem zuckersüßen Blick überzeugt hat. Ich gebe mir große Mühe, die kleinen Details einzufangen: die Flughäute, die großen, dunklen Augen, die kleinen Pfötchen, der buschige Schwanz, der das Gleichgewicht beim Sprung hält. Würde ich mich wirklich irgendwann in dieses niedliche Tierchen verwandeln, und elegant von Baum zu Baum klettern und gleiten?