Ich habe es mir auf meinem Platz gemütlich gemacht und starre an die gepolsterten Wände des Klassenraums. Sofort als ich den Raum betreten habe, habe ich gemerkt, dass die Geräusche hier einfach anders klingen – irgendwie voller, klarer und viel deutlicher, als ich sie sonst wahrgenommen habe. Für die Musik mag das sicherlich wundervoll sein, für mich war es gerade aber auch etwas verwirrend. Ich wollte eigentlich noch etwas Tagträumen, bis der Unterricht beginnt, doch das merkwürdig klare Rascheln von Papier an den Nachbartischen, das Scharren der Stühle, was irgendwie lauter ist als sonst … das alles lenkte ab! Ich schnaube leise und denke bei mir, dass der Raum der Wahrsagerei jetzt wirklich viel besser wäre – aber was sollte ich tun? Heute stand nun einmal Musik auf dem Stundenplan. 

Dann betritt Professorin Rosella den Raum – mit ebenso klaren Schritten. „Hallo, liebe Schüler*innen!“, sagt sie fröhlich und mit dem klaren Klang des Raums wird ihre Stimme direkt verstärkt. „Heute haben wir die erste gemeinsame Stunde für unseren Musikunterricht. Wir werden uns gemeinsam auf die spannende Reise der Melodie und Musik begeben. In den kommenden Wochen werden wir uns mit allem Wichtigen beschäftigen: den Noten, Harmonien und den Grundsätzen der musikalischen Magie!“ 

Dann beginnt sie, uns zunächst die Grundlagen der Noten zu zeigen. Sie sagt zwar, dass wir zunächst mit etwas Einfachem beginnen, doch die Noten sehen für mich schon recht komplex aus. Nach einer Weile habe ich aber den Dreh raus – man kann die Noten nämlich im Sing-Sang lernen, was es für mich deutlich einfacher macht. C – D – E – F- G – A – H – C! 

„Ich möchte euch heute nicht nur die grundlegenden Konzepte der Musik näher bringen, sondern auch eure Freude an Melodien wecken, bevor wir uns den komplexeren Themen der Musik zuwenden“, erklärt Professorin Rosella, während sie mit uns noch einmal den Sing-Sang übt. 

Sie zeigt uns die verschiedenen Notenschlüssel – den Violinen-Notenschlüssel, den Bass-Notenschlüssel. Während ich ihr zuhöre, kritzele ich die Notenschlüssel in mein Heft und beschrifte sie. Ich sollte mir das alles besser aufschreiben, sonst würde ich mich später wahrscheinlich nicht mehr gut dran erinnern können. 

„Lasst uns nun gemeinsam dieses Lied durchgehen. Vor euch liegen die Notenblätter. Wir fangen ganz langsam an! Die erste Note ist ein mittleres C. Das heißt so, weil das C mittig auf dem Klavier liegt“, erklärt sie uns und spielt den Ton auf dem Klavier vor. „Das Klavier ist oft eine Basis für Musikstücke. Es ist also hilfreich, die Klänge der verschiedenen Noten auf dem Klavier zu kennen. Später tasten wir uns natürlich auch an andere Instrumente heran – genauso, wie eure Stimme.“ Professorin Rosella geht das gesamte Lied mit uns durch und so langsam ergeben die verschiedenen Noten einen Sinn. Es ist wirklich hilfreich die Noten auf dem Papier zu sehen und zu hören, wie sie gemeinsam eine harmonische Melodie ergeben!