Heute findet mein erster Unterricht in der Schulküche statt! Ich habe natürlich schon einmal mit meiner Mutter gebacken, aber jetzt, es sozusagen professionell zu lernen, fühlt sich toll an. Außerdem ist es ein praktischer Unterricht – denke ich zumindest – und dürfte mir damit liegen. Professorin Kathleen begrüßt uns mit einem herzlichen Lächeln und fragt uns sofort, wer schon Erfahrungen in der Küche hat. Aufgeregt melde ich mich unter denjenigen, die schon erste Erfahrungen sammeln konnte – einige haben sogar schon viel Erfahrung im Backen!

Sie startet mit einer Einführung in die Küchengeräte, die Hilfsmittel, die Öfen und die verschiedenen Utensilien. Dann folgt ein kurzer Vortrag über die Aufbewahrung von Vorräten und was dabei zu beachten ist. Und dann kommt noch das Beste! Wir bekommen jeder eine süße Schürze, damit unsere Schuluniform möglichst sauber bleibt – und ein Haarband! Ich bin wirklich froh, dass ich mein Haar ohnehin in Zöpfen trage, denn Haare im Gebäck sind wirklich unschön.

„Als erste praktische Übung werden wir heute Muffins backen. Muffins sind ein recht einfaches Rezept und dennoch sehr vielfältig – es gibt alles, von süßen Schokomuffins, bis hin zu herzhaften Gemüsemuffins. Hat jemand von euch ein spannendes Rezept für Muffins, das wir heute gemeinsam ausprobieren wollen? Wenn mehrere Rezepte vorgeschlagen werden, können wir abstimmen oder auslosen“, fragt Professorin Kathleen.

„Ich kenne eins mit Schokostückchen!“ – „Ich kenne eins mit Haselnüssen!“ – „Ich kenne eins mit roter Bete!“, rufe ich aufgeregt – und einige verwirrte Augenpaare sehen mich an. „Das ist wirklich lecker!“, murmele ich und Professorin Kathleen wirft mit einen aufmunternden Blick zu. „Möchtest du uns das Rezept verraten?“, fragt sie freundlich und ich schaue aufgeregt in meine Notizen.

„Also… es sind Schokoladenmuffins mit roter Bete und das mag erst einmal nach einer komischen Kombination klingen, ist aber wirklich suuuper lecker! Meine Schwester wollte als Kind nie Gemüse essen, und so hat meine Mutter es in den Gebäcken versteckt – und das hier ist eins unserer Lieblingsrezepte in der Familie geworden!“, erzähle ich etwas nervös und gehe dann das Rezept durch:

Man brauche:

• 375g gekochte rote Bete
• 300ml Sonnenblumenöl
• 5 Eier (mittlere Größe)
• 275g Mehl
• 3 TL Backpulver
• 100g Kakaopulver (ungesüßt)
• 1 Päckchen Vanillezucker
• 375g Zucker
• und etwas Puderzucker und Kakao zum bestäuben.

Man schneide die gekochte rote Bete in Würfel. Die holzigen Enden sollte man auf jeden Fall entfernen.
Öl und rote Bete zusammen fein pürieren, sodass eine geschmeidige Masse entsteht. Die Eier einzeln unterheben.
Dann mische man Backpulver, Mehl, Kakao, Zucker und Vanillezucker zusammen und gebe es zu der Öl-Rote Bete-Ei-Masse.
Man verrühre alles zu einem glatten Teig.

Man gebe den Teig in die Muffinformen und lasse sie im vorgeheizten Ofen (Umluft, 150°C) ca. 30 Min backen. Dabei sollte man immer den Stäbchentest machen, ob der Teig in der Mitte fest geworden ist.
Man lasse die Muffins kurz abkühlen und bestreue sie dann mit Puderzucker und Kakaopulver.

Ich trage das Rezept mit einigem Stottern vor, weil ich doch sehr aufgeregt bin. Ich blicke aufgeregt in die Gesichter im Klassenraum, als ich fertig bin. Ob wir das Rezept backen werden? Ob die anderen das Rezept mögen werden? Gerade durch die rote Bete werden die Muffins unglaublich schokoladig und saftig – das sollte doch jeder mögen, oder?