LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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Heute habe ich meine erste Stunde Runenkunde. Eigentlich ist das für mich in sich kein sonderlich interessantes Fach, aber Elisa hatte mir zu verstehen gegeben, dass für eine Hexe die Gesamtheit der Ausbildung wichtig ist – also schnaufe ich zwar unwillig, lege aber das Buch „Runenkunde“ auf meinem Tisch bereit und warte auf die Professorin. 

Professorin Charlotte betritt kurz darauf den Klassenraum. „Guten Morgen, liebe Schüler*innen! Ich bin Professorin Charlotte und werde euch in Runenkunde unterrichten“, sagt sie und wir begrüßen sie fröhlich. „Ich habe die Freude euch in die Kunst und Historie der Runenkunde einzuführen. Vor meiner Lehrtätigkeit habe ich für viele Jahre im Archiv des Schlosses Astraea gearbeitet und habe dort die Mysterien der alten Symbole erforscht, sowie die Ursprünge der Runen“, erklärt sie und legt ein großes Runenbuch auf ihren Tisch. „Ich hoffe jeder von euch hat das Buch Runenkunde heute dabei – wir werden es benötigen. Zunächst zeige ich euch die magische Runentabelle, die eine zentrale Rolle für die Hexerei spielen. Jedes Zeichen trägt eine besondere Bedeutung und eigene Energie in sich, die man verstehen muss, bevor man es zielgerichtet nutzen kann.“ 

Professorin Charlotte zeichnet einige Runen auf und erklärt uns etwas zu den Hintergründen, ihrer Bedeutung und wofür sie eingesetzt werden. Obwohl sie zunächst nur oberflächliche Informationen erläutert, beginnt mein Kopf zu schmerzen. So viele Infos, so viele neue Dinge und alles wirkt so schrecklich komplex. Ich rücke meine Brille zurecht und seufze – Elisa fängt meinen Blick auf und sieht mich aufmunternd an. Ihr Blick scheint zu sagen: komm schon, du schaffst das! Aber Theorie ist noch nie meine Stärke gewesen… 

„In späteren Stunden werden wir noch genauer in die Entstehung und Geschichte eintauchen. Heute werde ich euch die groben Grundzüge erläutern. Die geheimnisvollen Symbole sind keine Sprache im eigentlichen Sinne, sondern kraftvolle Zeichen, die in unseren magischen Ritualen verwendet werden. Wie ihr sicherlich schon wisst, werden Runen auch in komplexen Zaubern, wie Beschwörungskreisen verwendet“, erzählt sie und lächelt uns wissend an. Natürlich weiß sie, dass wir unseren Unterricht in Hexerei und Magie zuvor hatten und damit natürlich auch schon die ersten Beschwörungskreise gesehen hatten. Ich habe sogar selbst schon einmal einen nachgezeichnet, um eine Blume zu beschwören! Das war eine wundervolle Erfahrung gewesen – das erste Mal, dass etwas aufgrund meiner Magie Form angenommen hatte… vielleicht wird dieser Kurs doch gar nicht so langweilig? 

„Sie dienen nicht als Sprache, sondern sind eine wahrhaft kunstvolle Anordnung von Symbolen, die miteinander interagieren. Je nachdem, wie sie kombiniert werden, können sie einander verstärken oder abschwächen, genau darin liegt ihre magische Kraft. Dabei ist es von bedeutsamer Wichtigkeit, dass die Harmonie und das Gleichgewicht zwischen den Runen gewahrt wird. Dafür müsst ihr die Runen verstehen und erkennen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen! Sie müssen nicht nur korrekt ausgewählt werden, sondern auch präzise platziert werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Dieses theoretische Wissen ist wichtig, um gefährliche Fehlzauber zu vermeiden.“ Ich nicke, genauso wie die anderen Schüler*innen. Dieses Fach klingt wie eines, das ich nach dem Unterricht mit Elisa üben müsste… 

„In den kommenden Stunden werden wir die verschiedenen Symbole durchgehen und ihr werdet lernen, die Symbole zu lesen und zu deuten. Schließlich sprechen wir über die Anwendung von Runen in euren eigenen Zaubern. Die Runen sollen in diesem Fach – und am besten auch in eurem Hexenalltag – zu euren engsten Verbündeten in der Kunst der Magie werden!“

Während Professorin Charlotte die einzelnen Runen mit uns durchgeht, blättere ich schon einmal etwas in dem Runenbuch herum. Die anfänglich einzeln erklärten Runen und Symbole werden schnell zu einfachen Beschwörungskreisen und dann zu immer komplexeren Beschwörungskreisen. Mir wird klar, dass der Beschwörungskreis, den ich in Hexerei und Magie abgezeichnet hatte, definitiv eine der simpleren Runenzeichnungen gewesen war. Vielleicht … sollte ich doch besser aufpassen. Die Runen kann man sich alleine sicher nicht so gut beibringen. Zum Glück ist Professorin Charlotte erst beim C angekommen. Als hieß es nun – Augen auf, Konzentration nach vorn und besser einige Notizen mitschreiben.