LUNASTRIA HEXENAKADEMIE

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7 Februar, 2025| Iris|

Heute haben wir uns schon früh auf dem Schulfhof für die dritte Stunde Gartenpraxis versammelt. Wir alle stehen aufgeregt auf dem Platz und ich habe bereits seit gestern auf diesen Unterricht hin gefiebert. Die Sonne scheint schon trotz der frühen Stunde kräftig und eine leichte Brise erfüllt die Luft. 

Das aufgeregte Tuscheln verstummt, als Professorin Mandragora sanft vom Himmel herabfliegt und elegant landet. Hoffentlich werde ich irgendwann auch so elegant und formvollendet landen können. Doch im Gegensatz zu ihrer sonst eher ruhigen Art schwingt heute ein Hauch von … Abenteuer? in ihr mit, als sie uns begrüßt. „Hört bitte alle genau her. Unser heutiger Unterricht wird etwas anders ablaufen als geplant. Wir haben einen dringenden Notfall in der Schulküche – der Vorrat an Olaphi Pilzen, der für viele magische Rezepte benötigt wird, ist aufgebraucht. Aber ausgerechnet heute findet ein Show-Kochen statt, bei dem die Schüler*innen der Kochgruppe den Pilz in ihren Rezepten verwenden sollen. Deswegen werden wir statt unseres normalen Unterrichts heute Olaphi Pilze sammeln und praktische Erfahrungen im Wald machen. Aber passt auf – die Olaphi Pilze sind keine gewöhnlichen Pilze. Bei Gefahr oder Bedrohung springen sie davon!“ Ein paar Schüler*innen grinsen und ich kann mir ein kleines Lächeln ebenfalls nicht verkneifen – die Aufgabe klang wirklich lustig, springende Pilze sind wirklich etwas Neues. Und wer sagt schon nein zu einem kleinen Abenteuer? 

Wir treffen die letzten Vorbereitungen, nehmen die Körbe zum Sammeln mit und schwingen uns auf unsere Besen, um uns in Richtung des Düsterwaldes zu begeben. Dort am Rand des Waldes landen wir und Professorin Mandragora erklärt uns, wie man die Pilze am besten findet und mit welchen Tipps und Tricks man sie ernten kann, ohne, dass sie wegspringen. 

Doch leichter gesagt als getan! Ich finde zwar recht schnell einen Pilz, doch als ich mich ihm vorsichtig nähre und meine Hand ausstrecke, springt der Pilz mit einem leisen „Piiiu“ davon. Die Schülerin neben mir kichert ein wenig, das Bild des vorbeifliegenden Pilzes muss wohl unterhaltsam gewesen sein. Kurz darauf verstehe ich genau, warum sie lachen musste – ein Pilz fliegt im hohen Bogen vor einer Schülerin davon und macht dabei ein leises, pfeifendes Geräusch. Auch ich muss lachen und nach und nach haben wir alle unsere ersten Erfahrungen mit den fliegenden Pilzen gemacht. Neben all dem Gelächter gibt es einige empörte Ausrufe, ein leises Fluchen und auch ein wenig Frustration. Professorin Mandragora steht uns dabei die ganze Zeit zur Seite, lobt uns und erläutert uns noch einmal die Tricks, mit denen wir den Fluchtversuch der Pilze umgehen können. 

Dann – endlich – halte ich meinen ersten Pilz in den Händen. Stolz strecke ich ihn in die Luft und rufe: „Endlich!“ Eine andere Schülerin grinst mich an und reckt auch ihren Arm in die Luft. „Ich hab auch einen!“ Mehr und mehr Pilze landen in den Körben und bald haben wir sie gut gefüllt. Professorin Mandragora blickt uns stolz an und sagt: „Das habt ihr gut gemacht! Nun kann das Show-Kochen wie geplant stattfinden – dank euch.“ Vorsichtig verpacken wir alles und machen uns auf den Rückweg zur Schule. Diese Stunde werden wir wahrscheinlich nicht so schnell vergessen. Wir nahmen nicht nur die Pilze mit, sondern auch eine wundervolle gemeinsame Erinnerung voller Spaß, Freude, gemeinsamem Frust, Motivation und gar fast Verbissenheit an die Sammel-Aktion.