Als die Stunde mit Professorin Celestine begann, spürte ich die Anspannung in der Luft. Wir hatten bereits einige Grundlagen der Wahrsagerei gelernt, doch heute sollte es darum gehen, unsere Fähigkeiten auf eine neue Ebene zu heben. Ich setzte mich in eine ruhige, meditative Haltung, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Mein Geist begann sich zu klären, und ich ließ die störenden Gedanken hinter mir.

Nach einigen Minuten öffnete ich meine Augen und richtete meinen Blick auf die Kristallkugel vor mir. Sie schimmerte sanft im Licht des Raumes, und ich spürte, wie sich eine Welle der Energie um mich herum aufbaute. Ich konzentrierte mich auf die Kugel und ließ meinen Geist in die Tiefe des Glases eintauchen. Langsam begannen sich Bilder zu formen.

Zuerst sah ich einen dichten, nebligen Wald. Die Bäume waren hoch und majestätisch, ihre Äste schienen sich wie schützende Arme über einen geheimen Pfad zu legen. In der Mitte des Bildes erschien ein kleiner, glühender Stein, der auf dem Boden lag. Er strahlte ein warmes Licht aus und zog meine Aufmerksamkeit magisch an. Ich spürte, dass dieser Stein eine besondere Bedeutung hatte – vielleicht ein Symbol für verborgene Weisheit oder eine bevorstehende Entdeckung.

Um das Bild zu vertiefen, erinnerte ich mich an die Runen, die ich gelernt hatte. Ich nahm ein Stück Papier und begann, die Runen zu zeichnen, die mir in den Sinn kamen. Die Rune „Ansuz“, die für Wissen und Kommunikation steht, und die Rune „Berkana“, die für Wachstum und neue Anfänge steht, flossen aus meinem Stift. Ich verband die Runen mit dem Bild des glühenden Steins und dem Wald, um die Bedeutung zu verstärken.
„Dieser Stein im Wald steht für das Wissen, das wir suchen müssen“, erklärte ich leise zu mir selbst. „Er ist ein Zeichen dafür, dass wir uns auf den Weg machen müssen, um die Geheimnisse der Natur und der Magie zu entdecken. Der Wald symbolisiert die Reise, die wir antreten müssen, um zu wachsen und zu lernen.“

Um das Bild weiter auszudrücken, begann ich, eine Melodie auf meiner Gitarre zu spielen. Die sanften, fließenden Töne erinnerten an das Rascheln der Blätter im Wind und das sanfte Plätschern eines Baches. Ich ließ die Musik die Bilder in meinem Kopf lebendig werden, und ich fühlte, wie die Energie der Runen und der Melodie miteinander verschmolzen.

Als ich schließlich aufhörte zu spielen, war ich erfüllt von einem Gefühl der Klarheit und des Verständnisses. Ich wusste, dass die Bilder in der Kristallkugel nicht nur eine Vision der Zukunft waren, sondern auch eine Einladung, die Geheimnisse der Welt um uns herum zu erkunden. Mit einem Lächeln auf den Lippen war ich bereit, meine Erkenntnisse mit der Klasse zu teilen und zu sehen, welche Bilder und Symbole die anderen in ihren Kristallkugeln entdeckten.