Mit klopfendem Herzen stand ich auf dem Trainingsgelände, meinen Schulbesen fest in der Hand. Das Holz fühlte sich rau an, und die Borsten wirkten so zerzaust, als hätten sie schon bessere Tage gesehen. Während ich versuchte  den Besen zwischen die Beine zu klemmen, merkte ich einen kleinen Ruck der vom Besen ausging.

„Ganz ruhig“, murmelte ich und strich über den Stiel. Ob er mich verstanden hat? Schwer zu sagen, aber ich bildete mir ein, dass er sich ein klein wenig weniger störrisch anfühlte.

Ich war mir nicht sicher, wer nervöser war – der Besen oder ich. Zögernd setzte ich mich auf, und die Borsten knirschten leicht. „Wir schaffen das“, flüsterte ich, mehr zu mir selbst als zu dem Besen.

Dann drückte ich meine Füße in den Boden, spannte meine Beine an, und… nichts. Der Besen rührte sich nicht. Die anderen Schülerinnen um mich herum schwebten bereits in der Luft, manche sicher, andere wackelig, aber alle sahen irgendwie souveräner aus als ich.

„Locker bleiben“, erinnerte ich mich an die Worte der Professorin. Ich holte tief Luft, entspannte meinen Griff und versuchte es erneut. Diesmal schien der Besen widerwillig mitzuspielen – mit einem Ruck hob er ab, und ich schwebte etwa einen Meter über dem Boden.

„Ja! Wir fliegen!“ rief ich aufgeregt, was den Besen anscheinend irritierte. Er ruckelte kurz, als wollte er mir klarmachen, dass ich nicht zu laut sein sollte. Ich biss mir auf die Lippe und richtete meinen Blick nach vorn.

Langsam leitete ich eine Kurve ein, und zu meiner Überraschung reagierte der Besen, wenn auch etwas träge. Der erste Kreis war… holprig. Der zweite fühlte sich schon besser an, und beim dritten spürte ich sogar eine kleine Verbindung zu dem alten Ding unter mir.

„Gleichgewicht halten!“, rief die Professorin, als der Besen am Ende des dritten Kreises leicht zu schlingern begann. Ich konzentrierte mich darauf, mich gerade zu halten, und schaffte es, ohne größere Katastrophen wieder zu landen.

Kaum hatte ich den Boden berührt, sackte der Besen wie erleichtert zusammen. Ich tätschelte den Stiel. „Du warst gar nicht so schlecht.“

War das ein zufriedenes Brummen, das ich da hörte? Ich war mir nicht sicher, aber ich beschloss, es als gutes Zeichen zu nehmen.